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Winterchaos: Verkehrsverbund fordert Eingreifen der Politik

Nach dem Versagen der Berliner S-Bahn fordern die Verbände jetzt politische Konsequenzen. Kritik und Schelte gab es schon.

Der Verkehrsverbund Berlin-Brandenburg (VBB) hat in der aktuellen S-Bahn-Krise ein Durchgreifen der Politik gefordert. Schließlich befinde sich das Unternehmen zu 100 Prozent im Staatsbesitz, und die Aufsicht habe das Bundesverkehrsministerium, sagte VBB-Geschäftsführer Hans-Werner Franz am Montag. Dort dürfe man die Dinge jedoch „nicht weiter schleifen lassen“. Der Verkehrsclub Deutschland (VCD) forderte unterdessen das Land auf, die S-Bahn-Gleisanlagen zu übernehmen.

Berlins Verkehrssenatorin Ingeborg Junge-Reyer und der regierende Bürgermeister Klaus Wowereit (beide SPD) haben sich bereits kritisch zu Wort gemeldet. Wowereit sagte, ihm fehle jedes Verständnis dafür, dass gleich beim ersten Schnee die S-Bahn wieder derart peinliche Ausfälle melden müsse. Junge-Reyer hatte zuvor schlicht konstatiert: „Die S-Bahn schafft es nicht.“

Der VBB machte auch dem Mutterkonzern Deutsche Bahn schwere Vorwürfe. Seit der Krise im vergangenen Winter sei entgegen allen Versprechen nichts passiert, so Franz. „Es ist noch immer keine klare Analyse der Fehler gemacht worden und auch keine ehrliche Veränderung der Handlungen“, sagte der VBB-Geschäftsführer. Franz befürchtet ansonsten, dass weniger Menschen den öffentlichen Personennahverkehr nutzen. Und das bedeute, dass die Umweltbelastung in Berlin steige und die Funktionalität der Stadt schlechter werde.

Aufgrund eines Wartungsstaus infolge der Schneefälle der vergangenen Tage standen der S-Bahn am Montagmorgen rund 100 sogenannte Viertelzüge weniger zur Verfügung als üblich. Folge waren Taktausdünnungen und Streckenverkürzungen. Über die aktuellen Auswirkungen, Maßnahmen und Aussichten für den Fahrplan in den nächsten Tagen will die S-Bahn am Vormittag auf einer kurzfristig anberaumten Pressekonferenz informieren.
Der Notfahrplan der S-Bahn Berlin wird offenbar noch die ganze Woche über gelten. (dapd)

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