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Gehört immer zur traditionellen Demo zum Start der Grünen Woche dazu: die Kolonne der Traktoren.

© IMAGO/Bernd Elmenthaler / IMAGO/Bernd Elmenthaler

Update

„Wir haben es satt“: Tausende demonstrieren in Berlin für faire und ökologische Landwirtschaft

Riesige Schweine auf der Straße, große Insekten in der Luft: Mit Nachbildungen kamen Landwirte aus ganz Deutschland zum Protest während der Grünen Woche.

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„Massentierhaltung braucht kein Schwein“, hieß es auf einer Schweinefigur, die Demonstranten über die Straße zogen. „Agrarindustrie tötet!“, „Insekten schützen“ und „Für Gentechnik fliege ich nicht“ lauteten andere Slogans. In der Luft schwebten große Ballone und auch eine Insektenfigur. Parallel zur Grünen Woche sind am Sonnabend in Berlin wieder Tausende Menschen aus ganz Deutschland für eine umweltschonendere Landwirtschaft auf die Straße gegangen.

Veranstalter war ein Bündnis aus Bauern, Klima- und Tierschützern sowie weiteren Verbänden. Landwirte überreichten Landwirtschaftsminister Cem Özdemir (Grüne) eine Protestnote. „Wir erwarten deutlich mehr von Agrarminister Özdemir und der Bundesregierung, das war zu wenig ambitioniert, zu mutlos und zu langsam“, sagte Bündnis-Sprecherin Inka Lange mit Blick auf ein Jahr Agrar- und Ernährungspolitik der Koalition von SPD, Grünen und FDP.

Die Initiative „Wir haben es satt“ fordert faire Erzeugerpreise, Sozialleistungen, die ökologischen Konsum möglich machen, und mehr Ackerflächen für den Anbau menschlicher Nahrung statt für Futter.

Mit 55 Traktoren waren am Morgen Bäuerinnen und Bauern in Brandenburg in Richtung Brandenburger Tor aufgebrochen, wie ein Sprecher der Initiative „Wir haben es satt“ mitteilte. Laut Veranstalter nahmen 10.000 Menschen an der Demonstration teil. Die Polizei sprach von gut 7000 Männern und Frauen. Die Demonstration sei friedlich verlaufen, sagte ein Sprecher.

Die Menschen sangen „Heal the world“ von Michael Jackson und zogen vom Brandenburger Tor aus ins Regierungsviertel, bis es über die Straße des 17. Juni zurück zu dem Berliner Wahrzeichen ging.

An der Initiative sind Vertreter ökologisch und konventionell wirtschaftender Bauern, Natur-, Umwelt- und Tierschutzverbände sowie kirchliche Hilfswerke beteiligt. Die Demonstration findet seit mehreren Jahren anlässlich der Agrarmesse Grüne Woche in Berlin statt, die seit Freitag für Besucher offen steht.

Bis zum 29. Januar präsentieren 1400 Aussteller aus Landwirtschaft und Lebensmittelindustrie ihre Produkte in den Berliner Messehallen. Zugleich ist das Branchentreffen ein wichtiger Ort für den politischen Austausch über die Zukunft der Landwirtschaft. (dpa)

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