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Berlin: Wir stehen auf Berlino

Die deutsche Hauptstadt ist bei Italienern beliebt wie nie. Es kommen mehr, und sie bleiben länger

Für Italiener hat Berlin einiges zu bieten: „Porta di Brandenburgo“, „Isola dei Musei“, „Torre della televisione“. Doch am liebsten machen die Besucher aus dem europäischen Süden Erinnerungsbilder am Potsdamer Platz. „Tolle moderne Architektur“, sagt Mauro, 26, aus Foligno. Und stolz sei er, schließlich hat sein Landsmann Renzo Piano dort Zeichen gesetzt. Damit liegt der junge Arzt aus Mittelitalien im Trend, was die Vorliebe seiner Landsleute für Berlin angeht. „Die Stadt ist mit ihren architektonischen Höhepunkten in Italien beliebt wie nie“, sagt Hanns-Peter Nerger von der Berlin Tourismus Marketing (BTM). Von Januar bis Mai 2003 besuchten 33 229 Italiener die Stadt, 4,2 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum.

Es kamen mehr Touristen, und sie blieben länger. Die Übernachtungszahlen stiegen in dem Zeitraum sogar um 6,8 Prozent auf 99 731. Mauro und seine Freunde wohnen im Hostel. Andere Italiener haben ihre Wohnmobile wieder auf dem Schloßplatz geparkt. Schlüsselt man die Tourismus-Statistik nach Herkunftsländern auf, sind die Italiener bei den Übernachtungen fünftstärkste Nation: Die Gäste aus dem Inland buchten am häufigsten ein Zimmer, dann folgen das Vereinigte Königreich, die USA, die Niederlande – und danach die Italiener.

Vergessen das Sommertheater auf höchster politischer Ebene um angebliche Animositäten zwischen den Nationen. „Die Berliner sind nett, die Stadt mit den vielen Fahrradfahrern und Skatern sympathisch“, sagt Mauro. Italiener beeindrucke oft auch das viele Grün, schildert Giorgio Rocchi vom Italienischen Kulturinstitut seine Erfahrung mit Gästen aus der alten Heimat. Der hohe Lifestyle-Faktor, Museen, Kunst, Musik, Festivals und Events wie die Love Parade waren italienischen Medien zahlreiche Berichte wert, mehr als über jede andere deutsche Stadt. Mauro und seine Freunde sind indes auf andere Weise nach Berlin gekommen. Eine Freundin aus Budapest hatte der Clique Lust auf „Berlino“ gemacht. Annette Kögel

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