zum Hauptinhalt

Berlin: Wirbel um Attacken

Studenten berichten von Übergriffen in Frankfurt Anzeigen wurden aber nicht erstattet.

Frankfurt (Oder) - Die Polizei geht mutmaßlichen Übergriffen auf Studenten der Europa-Universität Viadrina in Frankfurt (Oder) nach. „Wir werden Anzeige von Amts wegen erstatten“, sagte ein Polizeisprecher am Donnerstag. Hintergrund sind Aussagen von Studenten im RBB-Magazin „Brandenburg aktuell“, wonach sie im Stadtgebiet von Unbekannten grundlos attackiert worden seien und bestimmte Plätze meiden würden. Als Motiv für die Angriffe vermuteten sie Sozialneid. Anzeigen der Studenten seien bisher allerdings nicht eingegangen, hieß es.

Die Polizei habe von den Vorwürfen erst aus den Medien erfahren und wolle nun die Betroffenen als Zeugen befragen. Die Studenten sollen gebeten werden, Angaben zu Ort, Zeit und Umständen der geschilderten Übergriffe zu machen. Er könne die These, dass gezielt Studenten angegriffen werden, nicht bestätigen, sagte Viadrina-Präsident Gunter Pleuger. Die Hochschulleitung gehe jedem Fall von Übergriffen nach, sobald sie von den Betroffenen informiert werde. Außerdem stehe sie im Dialog mit Stadtverwaltung und Polizei zu Sicherheitsfragen. Das gelte auch für die vorliegenden Fälle.Pleuger forderte die Betroffenen auf, Anzeige zu erstatten. „Wir haben das volle Vertrauen, dass kein zur Anzeige gebrachter Fall bagatellisiert wird“, sagte Pleuger.

Auch der Allgemeine Studentische Ausschuss (Asta) sieht keine Anzeichen für eine schlechter werdende Sicherheitslage. Die Mehrheit der Viadrina-Studenten fühle sich in Frankfurt sicher, sagte Asta-Sprecher Kai Goll. „Ich kann nicht bestätigen, dass es hier destruktive Gewalt gegen Studenten gibt“, fügte er an. Eine Steigerung gegenüber dem vorigen Semester sei nicht zu erkennen. Es handle sich um Einzelfälle. Der Asta wolle Kontakt zu den Betroffenen aufnehmen, um sich ein Bild zu machen. „Wir nehmen das ernst und gehen dem auf den Grund“, sagte Goll.

Frankfurts Oberbürgermeister Martin Wilke (parteilos) sagte, die Stadt werde den Vorwürfen nachgehen. dapd

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false