zum Hauptinhalt

Berlin: Wirbel um „Emma“

Orkantief drehte erst am Abend auf Bäume stürzten um, Straßen wurden gesperrt

2.37 Uhr:

Erster Wetter-Alarm bei der Berliner Feuerwehr. Der Sturm hat in der Lindauer Allee eine Alarmanlage an einem Haus ausgelöst.

7.09 Uhr: Am Wormbacher Weg in Lichterfelde-Süd knickt der erste Baum um, die Tanne stürzt auf ein Haus.

8.15 Uhr: Der Flug „4U 2001“ von Schönefeld nach Stuttgart ist der erste, der gestrichen wird – weil der Airbus von Germanwings wegen des Unwetters schon in Stuttgart nicht hatte starten können. Im Laufe des Tages fielen insgesamt zehn Flüge aus.

9.50 Uhr:
In Kaulsdorf deckt der Sturm etwa 50 Quadratmeter eines Dachs ab.

10.15 Uhr: Auf den elektronischen Anzeigedisplays an den Hauptverkehrsstraßen werden Autofahrer gewarnt: „Ab Mittag mit Orkanböen rechnen.“

10.21 Uhr: Am Hauptbahnhof sollte ICE 853 aus Köln einlaufen. Macht er aber nicht: „Ca. 90 Minuten später / Unwetter“ heißt es. Vor allem die Züge aus Stuttgart und Köln sind bis zu zwei Stunden zu spät. Der Zug aus Budapest hat 4,5 Stunden Verspätung.

11.01 Uhr: Der Deutsche Wetterdienst (DWD) hebt die Warnung vor Orkanböen für den Nachmittag zunächst auf.

11.55 Uhr: Am Riesenrad vor der hessischen Landesvertretung bauen Arbeiter Verkleidungen ab, in denen sich der Wind fangen kann. Die Touristenattraktion an der Ebertstraße bleibt geschlossen.

13.00 Uhr: Auf dem Flohmarkt an der Straße des 17. Juni harren nur drei Händler aus. Morgens war entschieden worden, den Markt ausfallen zu lassen, weil die Stände wackelten. Viel verkauft habe er nicht, gesteht ein Verkäufer, „wir packen gleich ein“.

14.05 Uhr: Die Feuerwehr-Leitstelle hat zwischen 6 Uhr und 14 Uhr genau 37 „wetterbedingte Einsätze“ gezählt. Am kräftigsten scheint es im Süden und Osten der Stadt zu wehen, dort gibt es die meisten Einsätze.

15.30 Uhr: Das Stadion der Freundschaft in Cottbus bleibt leer. Die Stadt hat das Bundesligaspiel gegen Stuttgart vorsichtshalber wegen „Emma“ abgesagt. In Berlin sagt der Verband alle Jugendspiele ab.

16.30 Uhr: 2200 Envia–Kunden in Brandenburg sind seit fünf Uhr ohne Strom, teilt der Konzern mit.

17.06 Uhr: Der DWD stuft „Emma“ wieder hoch: „Gefahr orkanartiger Böen“.

17.25 Uhr: Die Feuerwehr ruft den Ausnahmezustand aus. Die Bülow- und die Kulmer Straße werden Richtung Kreuzberg gesperrt, da Ziegel vom Dach der Luther-Kirche am Dennewitzplatz fallen. In Lichtenrade stürzt ein Baum auf Haus.

18.35 Uhr: Der Kreisverkehr am Ernst- Reuter-Platz wird gesperrt; Höhenretter rücken an, um eine Werbetafel abzusichern. Auch die Karl-Liebknecht-Straße, der Große Stern und weitere Straßen müssen vorübergehend gesperrt werden.

18.44 Uhr: Wiederum in Lichtenrade stürzt eine Tanne auf ein Einfamilienhaus. Es ist nicht mehr bewohnbar.

19 Uhr: Die Berliner Polizei war seit 16 Uhr rund 165 Mal wegen Sturmschäden im Einsatz. In Brandenburg kommt es am Abend zu Einschränkungen bei der Bahn. Ein wetterbedingter Kurzschluss bei Rangsdorf bringt den Zugverkehr der Linien RE 3 und 7 zeitweise zum Erliegen. Bei Trebbin fallen Bäume auf die Gleise. Die RE-Linien 4 und 5 fahren nicht.

20 Uhr: Die Feuerwehr hebt den Aufnahmezustand auf. Seit 17.25 Uhr musste sie zu 157 wetterbedingten Einsätzen ausrücken. Der Ernst-Reuter-Platz wird wieder freigegeben.

20.45 Uhr: In Friedrichshagen fällt eine 30 Meter hohe Tanne auf eine Försterei.

22.25 Uhr: Beim Lagedienst der Feuerwehr hat sich die Situation entspannt. Berichte über Verletzte in Berlin und Brandenburg gibt es bis dahin nicht. Ha/how

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false