zum Hauptinhalt

Wirtschaft: Konjunkturklima erreicht Rekordhoch

Der Wirtschaft in Berlin und Brandenburg geht es nach Darstellung der Industrie- und Handelskammern immer besser. Der Konjunkturklimaindex stieg auf 128 Punkte, den höchsten Wert seit Beginn der Erhebungen vor 13 Jahren.

Berlin - Die Zeichen in Berlin und Brandenburg stehen nach Angaben des Hauptgeschäftsführers der Berliner IHK, Jan Eder, "eindeutig auf Wachstum". Die Unternehmen erwirtschafteten wieder Gewinne, erklärte Eder bei der Vorstellung des Konjunkturreports der Kammern beider Länder. Auch die Investitionsbereitschaft steige. Zudem entstünden auch wieder sozialversicherungspflichtige Jobs für qualifizierte Fachkräfte.

Die Unternehmen in der Region bewerteten sowohl ihre derzeitige Lage als auch ihre Zukunft "ausgesprochen optimistisch", betonte Eder. Der Konjunkturklimaindex für die Wirtschaftsregion Berlin-Brandenburg kletterte den Kammern zufolge innerhalb eines Jahres von 110 auf 128 Punkte. Das sei der höchste Wert seit Beginn der Erhebung vor 13 Jahren, sagte Eder. Im Januar haben die Kammern insgesamt 1400 Unternehmen aus Industrie, Handel, Dienstleistungen, Verkehr und Bauwirtschaft befragt.

Ein Drittel der Unternehmer rechnet mit besseren Geschäften

Zurzeit beurteilen dem Bericht zufolge 45 Prozent der Unternehmen ihre Lage als gut. Nur acht Prozent schätzen sie als schlecht ein. Dabei äußerten sich die hauptstädtischen Unternehmer wie schon in den vergangenen Jahren ein wenig optimistischer als die in der Mark. Ähnlich positiv sind die Erwartungen in beiden Ländern. Rund ein Drittel der Firmen in der Region rechnet mit besseren Geschäften, während nur 13 Prozent von einer Verschlechterung ausgehen.

Das Stimmungshoch basiert auf mehreren Faktoren. "Die Auftragsbücher sind gut gefüllt, und es werden auch wieder Gewinne erwirtschaftet", unterstrich Eder. Alle Branchen trügen zum Aufschwung bei, darunter auch das lange gebeutelte Baugewerbe. Infolge des bundesweiten Aufschwungs ziehe neben dem Export auch die Binnennachfrage an, sagte Eder. Dadurch sinke die Zahl der Arbeitslosen und es entstünden mehr sozialversicherungspflichtige Jobs. Weitere Gründe für den Aufschwung in der Region seien der Bau des Flughafens Berlin Brandenburg International, die Liberalisierung des Ladenschlusses sowie der Tourismusboom in Berlin.

Nach Darstellung von IHK-Hauptgeschäftsführer Gundolf Schülke aus Frankfurt (Oder) ist der Export eine der tragenden Säulen der guten Geschäftserwartungen. Allerdings gebe es noch Reserven, denn einige Auslandsmärkte wüchsen schneller als der Export in der Region.

Jeder Vierte will mehr investieren

Der Cottbuser IHK-Chef Joachim Linstedt betonte, die hohen Geschäftserwartungen schlügen sich in einer deutlich erhöhten Investitionsbereitschaft nieder. "Konkret wollen 25 Prozent der Unternehmen aus der Wirtschaftregion Berlin-Brandenburg ihre Investitionsausgaben erhöhen und weitere 46 Prozent stabil auf dem Niveau des Vorjahres investieren."

Die Bedeutung der Entwicklung des Arbeitsmarktes wurde vom Potsdamer IHK-Hauptgeschäftsführer René Kohl hervorgehoben: "Für unsere Region zählen hauptsächlich zukunftssichere Jobs." Nach den vergangenen schwierigen Jahren, die vom Stellenabbau und dem Erhalt von bestehenden Arbeitsplätzen geprägt gewesen seien, werde dieser konjunkturelle Aufschwung endlich den regionalen Arbeitsmarkt beleben. (tso/ddp)

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false