zum Hauptinhalt
Teilchenbeschleuniger

© promo

Wissenschaft: Teilchen beschleunigen in der S-Bahn

Auf der diesjährigen Langen Nacht der Wissenschaften können die Besucher wieder viele neue Experimente bestaunen - darunter auch die "schnellste Ringbahn der Welt".

Die Ankündigung sollten die Besucher besser nicht wörtlich nehmen: "Die schnellste Ringbahn der Welt" soll am Sonnabend bei der langen Nacht der Wissenschaften die Berliner Innenstadt umkurven. Tatsächlich rollen die Wagen in gewohntem Tempo dahin, dafür hat es das Innere in sich: In den Waggons wird eine Maschine der Superlative vorgestellt, der größte und leistungsstärkste Teilchenbeschleuniger der Welt, der im Oktober in Genf in Betrieb genommen wird. In Berlin gibt es dazu eine rollende Ausstellung, und Physiker beantworten Fragen über - so die Veranstalter - "das größte Experiment der Menschheit".

Rund 1800 Angebote umfasst die achte Lange Nacht der Wissenschaft, 60 Universitäten, Fachhochschulen, außeruniversitäre Forschungsinstitute, wissenschaftliche Organisationen und forschende Unternehmen aus Berlin und Potsdam machen mit. 200 Angebote richten sich an Kinder. Alle Unis sind zwischen 17 und 1 Uhr geöffnet. Das Teilnahmeticket öffnet alle Einrichtungen (Erwachsene 12 Euro, ermäßigt 8 Euro, Familien 24 Euro).

Wissenschaftlich Scrabble spielen

Es gibt viel zu lernen in nur einer Nacht - auch auf spielerische Art: Im Fraunhofer Institut für Zuverlässigkeit und Mikrointegration in den alten AEG-Hallen auf dem Campus Wedding können sich die Besucher zum Beispiel mit Scrabble-Spielen auf einem unscheinbaren Spielfeld vergnügen, das jedoch elektronisch raffiniert aufgerüstet wurde. Vor jedem Spielzug zeigt sich auf dem angeschlossenen Laptop die maximal erreichbare Punktzahl, danach erfährt man auch noch, mit welchem Wort man sie erreicht hätte.

Die "weltschnellste Ringbahn" startet bereits um 16.15 Uhr am S-Bahnhof Hohenzollerndamm. Als Fahrausweis ist für die rollende Ausstellung ein Veranstaltungsticket nötig. Im Stundentakt wird sie alle Bahnhöfe abfahren, während es im Innern um so elementare Fragen geht wie: Was geschah beim Urknall? Woraus besteht das Universum? Auch der echte LHC, an dem im Forschungszentrum Cern auch rund 100 deutsche Wissenschaftler mitarbeiten, ist eine Art unterirdische Ringbahn von 27 Kilometern Länge. Er beschleunigt kleinste Teilchen fast auf Lichtgeschwindigkeit und bringt sie zur Kollision. Hätte unsere Ringbahn dieses Tempo, würde sie 8000 Runden in der Sekunde drehen.

Informationen im Internet: www.langenachtderwissenschaften.de

Adelheid Müller-Lissner

Zur Startseite