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Berlin: Wo sich nicht nur Spanier wohlfühlen Instituto Cervantes feiert zehn Jahre in Berlin

Berlin steht Kopf vor lauter Spaniern – wie das umgekehrte Fragezeichen, mit dem die Spanier ihre Fragesätze beginnen. Dazu gibt es nun sogar eine Ausstellung, die „Biennale lateinamerikanischer Typografie“, zu sehen von April bis Juni im Instituto Cervantes in der Rosenstraße in Mitte.

Berlin steht Kopf vor lauter Spaniern – wie das umgekehrte Fragezeichen, mit dem die Spanier ihre Fragesätze beginnen. Dazu gibt es nun sogar eine Ausstellung, die „Biennale lateinamerikanischer Typografie“, zu sehen von April bis Juni im Instituto Cervantes in der Rosenstraße in Mitte. Denn das feiert 2012 sein zehntes Jahr in Berlin.

„Dass Berlin immer spanischer wird, ist offensichtlich“, sagt Cristina Conde, Leiterin des Instituts. Man brauche nur einmal durch die Straßen zu gehen, um das festzustellen. Immer mehr Spanier und Lateinamerikaner kommen in die Stadt. Bis Ende 2012 lebten fast 20 000 Menschen aus Spanischsprachigen Ländern in Berlin; 11 473 davon waren Spanier. Seit 2005 hat sich die Zahl der in Berlin ansässigen Spaniern fast verdoppelt. „Das Cervantes Institut fördert die Sprache, aber auch die spanischsprachige Kultur“ sagt Conde. Denn auch die Sprache werde in Berlin immer beliebter. In zehn Jahren haben 20 000 Schüler die Kurse des Instituts besucht. 1500 waren es im ersten Jahr. Heute belegen jährlich rund 2500 einen Spanischkurs. „An immer mehr Universitäten und im Schulsystem wird heutzutage Spanisch gelehrt“, sagt Conde.

1600 Ausleihen pro Monat registriert die Bibliothek des Instituts, die den Namen des peruanischen Nobelpreisträgers Mario Vargas Llosa trägt; 70 Prozent der Mitglieder sind Deutsche.

Walther Bernecker, Professor für Auslandswissenschaft and der Universität in Nürnberg, ein enger Freund und häufiger Besucher des Cervantes Instituts, hält sich gerne in der hellen, gemütlichen Bibliothek des Instituts auf, in der man nicht nur spanischsprachige Literatur sondern auch Filme und sogar Popmusik finden kann. „Wie spanisch ist Deutschland geworden, könnte man sich fragen“ sagt er. Gastronomie, Kunst und Kultur; man denke, um nur ein Beispiel zu nennen, an Nacho Duato, den Tänzer und Choreograph aus Valencia, der ab August 2014 der neue Chef des Berliner Staatsballetts wird.

Das Cervantes Institut ist ein Ort der Begegnung. Sowohl deutsche als auch Spanier und Lateinamerikaner versuchen an der Pinnwand des Pausenraumes zu spanischen oder deutschen Muttersprachlern Kontakt aufzunehmen, um ihre Sprachkenntnisse zu verbessern. Heute ist die Gegend um den Hackeschen Markt ein Touristenviertel, nicht nur ganz anders als vor zehn Jahren, sondern bestimmt auch ganz anders als vor mehr als hundert Jahre. Damals beherbergte das Gebäude die Kaufhäuser Stettin und Köln. Oder als im 17 Jahrhundert, als die Rosenstraße, eine der ältesten in Berlin, noch Hurengasse hieß und nicht unbedingt wegen des guten Rufes ihrer Bewohner bekannt war. Amancaja Finkel

Amancaja Finkel

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