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Berlin: Wo sind die Freunde?

Benefizgala für das Hansa-Theater

STADTMENSCHEN

Für 50 Cents kann man am Samstagabend vor dem HansaTheater das Glücksrad drehen – und wenn man Glück hat, eine Freikarte gewinnen und an einer Auto-Verlosung teilnehmen. Die 50 Cents kommen dem insolventen Theater zugute. Das steht mit 300000 Euro in der Kreide, es hat schon länger wenig Fortüne. Verschuldet, kein Geld, von Schließung bedroht – so klingt es seit Jahren aus Alt-Moabit. Gegen die jüngste Katastrophe in dem seit Frühjahr 2002 subventionslosen Haus sollte nun eine Benefizgala ein kämpferisches Fanal setzen. Im Vorfeld hatte man sich über den „positiven Zuspruch“ anderer Berliner Bühnen und Künstler wie Volker Brandt, Ursela Monn oder Brigitte Mira gefreut. Gekommen ist am Sonnabend keiner – die Mira sammelt ihre ganze Kraft für den diesjährigen „Jedermann“. So waren es nur Dagmar Biener und Waltraud Habicht, die als Ehrengäste im Hansa-Theater die spärlich besuchte Benefizgala schmückten. Dabei gab es neben einem bunten Unterhaltungs-Mix auf das Billett am Abend sogar etwas zu gewinnen– ein Styling bei Udo Walz und einen Flug über Berlin im Privatflugzeug von Horst Pillau. Die waren beide auch nicht da – dafür Klaus Peter Grap. „Wie kann das Theater in die roten Zahlen kommen?“, rätselte der Moderator coram publico. Immerhin bezahle es aber die Miete, damit Artur Brauner nicht verhungert, sagte der Schauspieler ironisch und verriet die Fixkosten: 1200 Euro Strom, 1200 Euro Feuerwehr und 1100 Euro Reinigung. Muss auf der Bühne geraucht werden, kostet das auch Geld – 125 Euro. Und monatlich 63 Rollen Klopapier wollen auch bezahlt werden – kein leichtes Los also für Intendant André Freyni , der am Abend sparte und das Lichtpult wie immer selbst bediente. hema

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