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Berlin: Wohnungsgesellschaft hält sich zwei Rennpferde

Wriezen - Ein im Land Brandenburg bislang einmaliger Vorgang beschäftigt die Gemüter in der Kleinstadt Wriezen im Oderbruch. Die hier ansässige kommunale Wohnungsgesellschaft leistet sich zwei Rennpferde, die regelmäßig auf der Galopprennbahn Hoppegarten um Sieg und Platz rennen.

Wriezen - Ein im Land Brandenburg bislang einmaliger Vorgang beschäftigt die Gemüter in der Kleinstadt Wriezen im Oderbruch. Die hier ansässige kommunale Wohnungsgesellschaft leistet sich zwei Rennpferde, die regelmäßig auf der Galopprennbahn Hoppegarten um Sieg und Platz rennen. Obwohl sie nach den in der Stadt kursierenden Geschichten als Werbeträger für die Haus-, Grundstücks- und Baubetreuungsgesellschaft (Hageba) fungieren sollen, kam die Aktion eher zufällig an die Öffentlichkeit: Einige Mitglieder der Stadtverordnetenversammlung bekamen bei einem Besuch der Rennbahn in Hoppegarten Wind davon. Demnach sollen die Hengste „Heluan“ und „Brandenburger“ schon seit drei Jahren der 100-prozentigen Tochtergesellschaft der Stadt gehören.

Der sonst so auskunftsfreudige und stets die Rolle Wriezens als „Hauptstadt des Oderbruchs“ hervorhebende Bürgermeister Uwe Siebert (parteilos) verweigerte gestern jede Stellungnahme. Auskünfte erteile nur der Geschäftsführer der Wohnungsgesellschaft Hageba, ließ er ausrichten. Doch dieser, Hartmut Fahl, war auch nicht zu sprechen. Bereits in der Stadtverordnetenversammlung hatte der als ausgesprochener Pferdeliebhaber bekannte Geschäftsführer erklärt, dass er nur dem Aufsichtsrat Fragen zu den Kosten der Pferde beantworten werde. „Die Öffentlichkeit gehen diese Firmeninterna nichts an“, sagte er laut einem Bericht der Lokalzeitung. Die Pferde würden sich gerade so selbst tragen. Das müsse als Wissen ausreichen, behauptete Fahl. Dem Aufsichtsrat der Gesellschaft, die rund 3000 Wohnungen im Oderbruch zwischen Wriezen und Lebus betreut, steht der Bürgermeister vor.

Die Verwaltung des zuständigen Landkreises Märkisch-Oderland sieht keinen Grund für ein Eingreifen. „Wir werden von uns aus nicht aktiv“, sagte der Sprecher Thomas Scheffler. „Denn wir sehen keine rechtlichen Verstöße.“ Aus der Stadt habe sich bisher noch niemand wegen der Pferde mit einer Beschwerde an die Kommunalaufsicht gewandt. Nur in einem solchen Fall werde die Kreisverwaltung die Vorgänge prüfen. Ste.

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