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Berlin: Wohnungsverband handelte Energiekosten bis 31 Prozent herunter

Für Hunderttausende von Berliner Haushalten wird das Wohnen billiger: Um 24 bis 31 Prozent niedrigere Preise für sogenannten Hausstrom hat der Verband Berlin-Brandenburgischer Wohnungsunternehmen (BBU) rückwirkend von Juli an mit der Bewag ausgehandelt. Betroffen davon sind 400 Wohnungsunternehmen mit etwa 1,3 Millionen Wohnungen, davon rund 800 000 in Berlin.

Für Hunderttausende von Berliner Haushalten wird das Wohnen billiger: Um 24 bis 31 Prozent niedrigere Preise für sogenannten Hausstrom hat der Verband Berlin-Brandenburgischer Wohnungsunternehmen (BBU) rückwirkend von Juli an mit der Bewag ausgehandelt. Betroffen davon sind 400 Wohnungsunternehmen mit etwa 1,3 Millionen Wohnungen, davon rund 800 000 in Berlin.

Die gestern unterzeichnete Rahmenvereinbarung sieht vor, dass alle BBU-Unternehmen - mehr als 130 davon in Berlin - Verträge zu gleichen Konditionen abschließen können, mit einer Laufzeit zwischen eineinhalb bis viereinhalb Jahren. Damit wird der über die Betriebkosten abgerechnete Strom für Hausbeleuchtung, Aufzüge oder Heizungsanlagen preisgünstiger. Allein die DeGeWo-Unternehmensgruppe mit 55 000 Wohnungen rechnet mit einer jährlichen Einsparung von 1,2 Millionen Mark.

Beim "Mieterstrom" für die einzelnen Haushalte vertraut der Verband darauf, dass die unter Druck geratene Bewag mit einer neuen Tarifgestaltung die Preise für alle Berliner Wohnungen zum 1. November dieses Jahres um "mindestens" 25 Prozent senkt. Eine spezielle Vereinbarung mit dem BBU gibt es darüber nicht. Zum Mieterstrom äußerte sich gestern ein Bewag-Sprecher allerdings zurückhaltend. Eine "generelle Preissenkung" um ein Viertel wollte man nicht bestätigen.

Der BBU ist andererseits sicher, dass er und seine Mitglieder mit der Bewag einen "verlässlichen und erfahrenen Partner" haben. Ein Mitglied ist allerdings ausgeschert: Seit wenigen Tagen macht die Wohnungsgesellschaft Gehag ihren 50 000 Haushalten Angebote, wonach sie um 25 Prozent billigeren Strom über das Unternehmen Ampere beziehen könnten. Es hatte dort seit Mai auch die um rund 27 Prozent billigere Hausstrom-Lieferung von der Dortmunder VEW in die Wege geleitet - dies wirkt sich bereits auf die Betriebskostenrechnung für die Mieter aus.

BBU-Vorstandsmitglied Ludwig Burkardt sagte, man habe angesichts der Bewegung auf dem Strommarkt mit der Bewag Öffnungsklauseln ausgehandelt, die den vorzeitigen Vertragsausstieg ermöglichen. Sollten in der vereinbarten Zeit andere Stromlieferanten günstigere Angebote unterbreiten, könne neu mit der Bewag verhandelt werden. Führt dies zu keinem Ergebnis, könnten sich die BBU-Mitgliedsunternehmen neu orientieren. Außerdem sei eine Meistbegünstigungsklausel vereinbart: Sobald die Bewag einem anderen Wohnungsunternehmen bessere Tarife gewähre, müssten diese automatisch auch auf BBU-Wohnungsunternehmen angewendet werden.

Mit dem BBU-Vorstand unterschrieben gestern auch die Vertreter der großen städtischen Wohnungsgesellschaften GSW, DeGeWo, Gewobag und Stadt und Land die Rahmenvereinbarung mit der Bewag. Sie seien sich des großen Erwartungsdrucks der Mieter bewußt und erwarteten eine "verbesserte Vermietungssituation".

Christian van Lessen

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