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Laut Unicef hat beinahe jede dritte Familie in Sri Lanka wegen der Corona-Pandemie die Menge der Nahrung für ihre Kinder bereits eingeschränkt.

© imago/blickwinkel

„World Food Convention“: Es ist Zeit für ein nachhaltiges Ernährungssystem!

Können 10 Milliarden Menschen nachhaltig ernährt werden? Diese und weitere Fragen diskutieren Experten bei einem virtuellen Tagesspiegel-Fachkongress.

Ist das möglich? Kann angesichts der wachsenden Weltbevölkerung eine ausgewogene, gesunde Ernährung für jeden Menschen auf der Erde bereitgestellt werden – ohne dabei die Biosphäre, also die Artenvielfalt und intakte Ökosysteme, zu zerstören? Die globalisierte Welt und die moderne Landwirtschaft haben einerseits eine nie dagewesene Fülle an Lebensmitteln hervorgebracht.

Andererseits wird es immer sichtbarer, dass die Art und Weise, wie wir uns ernähren, jede Menge ökologische Probleme mit sich bringt. Wir verbrauchen zu viel Wasser, Land und Dünger – und produzieren gleichzeitig zu viel Abfall. Die Folge: Fast die Hälfte der Nahrungsmittelproduktion ist schädlich für unseren Planeten.

Kann das gutgehen? Diese Frage stellen sich die Forscherinnen und Forscher an Leibniz-Instituten. Wenn man sich den Zustand unseres Planeten und den Einfluss der globalen Landwirtschaft auf ihn ansehe, gebe es viel Grund zur Sorge, mahnt Dieter Gerten vom Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung (PIK) und Professor an der Humboldt-Universität Berlin. Zu viel Land werde der Tierhaltung und den Nutzpflanzen gewidmet.

Doch es gibt Hoffnung. Durch neue Möglichkeiten könnten, so die Forscher, zumindest theoretisch zehn Milliarden Menschen ernährt werden, ohne das Erdsystem zu gefährden. Dafür sei allerdings eine technologische und soziokulturelle Kehrtwende nötig.

Wie soll sie aussehen? Wie kann die Nahrungsmittelproduktion mit ökologischer Nachhaltigkeit in Einklang gebracht werden? Diese und viele weitere Fragen werden am heutigen Donnerstag im Rahmen der World Food Convention – Digital Edition diskutiert.

Fachleute aus Politik und Start-ups, Wirtschaft und NGOs kommen virtuell zusammen, um sich über neue Erkenntnisse und Lösungsansätze auszutauschen. Die weltweite Pandemie stellt die Gesellschaft vor neue, enorme Herausforderungen. Während die Versorgung in Europa gesichert scheint, ist die Ernährungssicherheit in vielen Entwicklungsländern stark bedroht. Auch das wird Thema sein.

Oft entscheide nur ein Bissen guter Nahrung, ob wir mit einem hohlen Auge oder hoffnungsreich in die Zukunft schauen, schrieb Friedrich Nietzsche Ende des 19. Jahrhunderts. Heute – es bleiben zehn Jahre, um die globalen Ziele für nachhaltige Entwicklung der Agenda 2030 zu erreichen – ist der Satz aktueller denn je.

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