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Berlin: Wowereit geht zum Bund

Dass ihm diese Welt ein wenig fremd ist, wollte er gar nicht verhehlen. Als West- Berliner musste Klaus Wowereit nicht zur Bundeswehr.

Dass ihm diese Welt ein wenig fremd ist, wollte er gar nicht verhehlen. Als West- Berliner musste Klaus Wowereit nicht zur Bundeswehr. „Die Frage hat sich damals nicht gestellt“, sagte der Regierende Bürgermeister, der nicht nur wegen seiner fehlenden Erfahrung ganz genau nachfragte, als er am Donnerstag zum ersten Mal die Julius-Leber-Kaserne in Wedding besichtigte. Drei Stunden nahm Wowereit sich Zeit, einen Einblick in die tägliche Arbeit der Soldaten zu bekommen. „Die Bundeswehr ist ja noch nicht sehr lange präsent in Berlin, aber sie ist inzwischen fester Bestandteil der Zivilgesellschaft geworden.“

Einen besonderen Anlass für diesen Besuch hatte es nicht gegeben. Als der neue Standortkommandeur, Brigadegeneral Peter Braunstein, im Mai seinen Antrittsbesuch bei Wowereit machte, lud er den Regierenden Bürgermeister spontan in die Kaserne ein. Dort sah dieser nicht nur Vorführungen der Feldjäger, des Wachbataillons und des Musikcorps, er plauderte beim Mittagessen auch mit Patrick Hausding, Europameister im Wasserspringen, der einer von 80 Sportsoldaten ist.

In einer Ansprache die Soldaten in einer der größten Kasernenanlagen Europas dankte er den Anwesenden für ihren „Dienst für die Demokratie in Deutschland“ und würdigte vor allem die zivilen Einsätze der Bundeswehr.

Er sei deswegen auch grundsätzlich „immer für eine Wehrpflicht“, griff Wowereit die aktuelle bundespolitischen Debatte um die Abschaffung der Wehrpflicht auf, „weil dadurch eine größere Bandbreite erreicht wird“. Man müsse jedoch eine Regelung finden, die „in Korrespondenz mit der Realität“ stehe. „Wenn nur ein Bruchteil eines Jahrgangs überhaupt gezogen werden kann, muss man das natürlich auch berücksichtigen.“ amy

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