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Berlin: Wowereit gerät erneut für Auftritt im Ausland in die Kritik

PDS-Landeschef Stefan Liebich fordert am Dienstag im Senat eine Stellungnahme des Regierenden Bürgermeisters über seine Auslandsreise nach Bangkok. „Die Sinnhaftigkeit dieser Reise wird er darstellen müssen“, sagte Liebich dem Tagesspiegel.

Von Sabine Beikler

PDS-Landeschef Stefan Liebich fordert am Dienstag im Senat eine Stellungnahme des Regierenden Bürgermeisters über seine Auslandsreise nach Bangkok. „Die Sinnhaftigkeit dieser Reise wird er darstellen müssen“, sagte Liebich dem Tagesspiegel. Klaus Wowereit war in der vergangenen Woche zu Gast bei der Asien-Pazifik-Konferenz der Deutschen Wirtschaft in Thailand. Viele der 800 anwesenden Top-Manager werteten seinen Auftritt und seine Grußworte als „höchst deplatziert“. Das sagte ein Konferenzteilnehmer dem Tagesspiegel und bestätigte einen entsprechenden „Spiegel“-Bericht. In beigem Anzug mit rosa Krawatte habe Wowereit am Donnerstag unmittelbar nach dem thailändischen Ministerpräsidenten Thaksin Shinawatra und vor Siemens-Chef Heinrich von Pierer gesprochen. „Ein Fauxpas sondergleichen. Auch in Asien gehört der dunkle Anzug zur Etikette“, hieß es. Wowereits Rede im Shangri-La-Hotel begeisterte auch nicht: „Verständnislos“ hätten viele Zuhörer auf einen Exkurs über die Berliner Debatte ums Mauergedenken reagiert.

„Wowereit macht sich zum Clown von Berlin“, sagte FDP-Fraktionschef Martin Lindner und spielte auf dessen Auftritt bei einem Fernseh-Clown während einer Mexiko-Reise an. „Entweder er wird ein ernsthafter Bürgermeister oder er tritt zurück.“ Wowereits Reise habe „mit positiver Repräsentation nichts zu tun“, kritisierte CDU-Fraktionschef Nicolas Zimmer. Die Diskussion sei „lächerlich“, sagte Senatssprecher Michael Donnermeyer. Eine sachliche Kritik am Regierenden gebe es nicht. Darauf könne man „wenigstens reagieren“. Auf „geschmäcklerische Äußerungen“ nicht.

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