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Berlin: Wowereit soll in Berlin bleiben

Wähler lehnen stärkere Rolle in Bundespolitik ab

Nur ein knappes Drittel aller Berliner (29 Prozent) will eine stärkere bundespolitische Rolle für den Regierenden Bürgermeister Klaus Wowereit (SPD). Auch unter den SPDWählern sind nur 40 Prozent dafür, Wowereit mehr bundespolitisches Gewicht zu geben. Die größte Zustimmung erfährt Wowereit unter den Anhängern der Linkspartei/PDS: Jeder Zweite (47 Prozent) will eine stärkere Rolle Wowereits in der Bundespolitik. Auf deutliche Ablehnung dagegen stößt der Gedanke bei FDP-, Grünen- und CDU-Wählern: Nur je 13 Prozent der FDP- und CDU-Anhänger befürworten eine bundespolitische Stärkung Wowereits, bei den Grünen 19 Prozent.

Wowereit bemühte sich, diese Umfrage positiv zu wenden: „Die Berliner wollen offenbar, dass ich in der Stadt bleibe – und das werde ich auch tun“, sagte er dem Tagesspiegel. Selbstverständlich werde er 2006 wieder für das Amt des Regierenden Bürgermeisters kandidieren. Dass vor allem Linkspartei-Sympathisanten ihn stärker in der Bundespolitik sehen wollen, liegt vielleicht an seiner Position, langfristig könne eine Koalition mit der Linkspartei auch auf Bundesebene möglich sein. Dafür erntete er Kritik selbst aus den eigenen Reihen. Andererseits gibt es auch PDS-Politiker, die Wowereit politisch unterstützen und ihn deswegen nicht an die Bundespolitik verlieren wollen. PDS-Chef Stefan Liebich: „Er ist ein guter Regierender Bürgermeister und soll es auch bleiben.“

Für den FDP-Landeschef Markus Löning zeigt das Ergebnis, dass Wowereit wenig wirtschaftliche Erfolge auf Landesebene vorweisen könne. „Für viele ist das eine Horrorvorstellung, so ein politisches Leichtgewicht im Bund zu sehen.“ Für CDU-Generalsekretär Frank Henkel wäre eine stärkere bundespolitische Rolle Wowereits gar „eine Katastrophe für unser Land“. Grünen-Parteichefin Almuth Tharan sagt, Wowereit fehle zur Bundespolitik „das Format“. sib/lvt/za

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