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Berlin: Wowereit will keine DDR-Wissenschaftler im Roten Rathaus Senator Flierl, eine Studie und

ein Dissens mit dem Regierenden

Zwischen dem Regierenden Bürgermeister Klaus Wowereit und Wissenschaftssenator Thomas Flierl gibt es Meinungsverschiedenheiten über den Umgang mit ehemaligen DDRWissenschaftlern. Der Dissens bezieht sich auf Flierls Bemühungen, abgewickelten Mitarbeitern von DDR-Forschungseinrichtungen das widerfahren zu lassen, was er für gerecht hält. Flierl glaubt, Mitarbeiter von DDR-Forschungseinrichtungen seien im Zuge der Wende ungerecht behandelt worden. Er bezieht sich dabei auf Äußerungen westdeutscher Wissenschaftler, die nach der Wende die DDR-Wissenschaft evaluierten. Vor kurzem hat Flierl eine Studie vorgelegt, die seine Annahme stützt. Das Papier mit dem Titel „Die Ost-Berliner Wissenschaft im vereinigten Berlin“ hat 20 000 Euro gekostet und spricht am Ende mehrere Empfehlungen an die Politik aus, wie die „Anerkennungsprobleme“ von einigen hundert Ost–Berliner Forschern zu lösen sind. So werden ein „Stellenpool beim Wissenschaftssenator“ und die „nachträgliche Verabschiedung von Ost-Berliner Hochschullehrerinnen und Hochschullehrern in den Ruhestand“ angeregt. Flierl äußerte vor kurzem, dass ein Stellenpool nicht machbar sei. Eine symbolische Verabschiedung könne er sich allerdings vorstellen. Seinem Sprecher Torsten Wöhlert zufolge dachte Flierl an das Rote Rathaus als geeigneten Ort. Das aber lehnt der Regierende Bürgermeister ab. Senatssprecher Michael Donnermeyer sagte am Freitag, Wowereit sei nicht bereit, das Rathaus für eine solche Veranstaltung zur Verfügung zu stellen. In der SPD-Fraktion gibt es angeblich Unmut über Flierls Studie und die – allerdings noch nicht weiter konkretisierten – Pläne für die symbolische Verabschiedung entlassener Wissenschaftler. wvb.

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