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Berlin: Wowereit will Kirchen retten

Neue Kommission soll über Zukunft von Gotteshäusern beraten. Großflughafen erhält christliche Kapelle

Die evangelische Kirche kann künftig mit mehr staatlicher Unterstützung für die Erhaltung ihrer Gebäude rechnen. Das kündigte der Regierende Bürgermeister Klaus Wowereit (SPD) am Montag nach einem Treffen mit der Leitung der evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg- schlesische Oberlausitz an. Künftig soll es eine gemeinsame Kommission geben, in der sich beide Seiten über Ideen zum Umgang mit Sakralräumen austauschen wollen. „Die Erhaltung und die Pflege der Kirchengebäude sind eine immense Aufgabe, nicht nur für die Kirche, sondern für uns alle“, sagte Wowereit. Wegen sinkender Mitgliederzahlen und des Überangebots an Gebäuden hatte es, wie berichtet, Anfang September eine Debatte über mögliche Abrisse gegeben. „Wir werden uns darauf einstellen müssen, dass wir künftig die eine oder andere Kirche nicht mehr halten werden können“, sagte auch Landesbischof Markus Dröge nach dem Treffen.

Neu gebaut werden sollen dagegen eine christliche Kapelle und ein von allen Religionen nutzbarer Raum der Stille auf dem neuen Großflughafen. Ursprünglich hatten die Betreiber und der Senat dort nur einen 120 Quadratmeter großen Raum der Stille geplant. Nach kirchlichen Protesten einigte man sich auf eine salomonische Lösung: Der zur Verfügung stehende Raum wird geteilt und die eine Hälfte eine christliche Kapelle und die andere ein Raum der Stille, so Dröge.

Die evangelische Kirche und der Senat vereinbarten zudem eine engere Zusammenarbeit beim interreligiösen Dialog. Unterstützung versprach die Landesregierung auch beim internationalen „Taizé-Jugendtreffen“, zu dem zum Jahreswechsel 2011/2012 etwa 30 000 Jugendliche aus ganz Europa in Berlin erwartet werden. Die Gemeinschaft von Taizé ist ein Orden, der seinen Sitz in der gleichnamigen französischen Stadt hat und sich in der Ökumene engagiert. bel

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