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Der Berliner SPD-Fraktionsvorsitzende Raed Saleh und SPD-Landeschef Jan Stöß.

© dpa

Wowereits mögliche Nachfolger: Saleh: "Eigene Wünsche hinten anstellen"

Raed Saleh, Berlins SPD-Fraktionschef, macht es spannend. Nachfolgedebatten schaden der Partei, sagt er im Blick auf Landeschef Jan Stöß. Man müsse jetzt "eigene Wünsche hinten anstellen".

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Raed Saleh wird als starker Konkurrent für SPD-Landeschef Jan Stöß gehandelt. Doch der SPD-Fraktionschef im Abgeordnetenhaus macht es spannend. Auf die Frage, ob er auf dem Landesparteitag im Mai gegen Stöß kandidieren will, sagte er am Dienstag bei einem Besuch im Tierpark: "Das wichtigste ist derzeit Stabilität für die Partei." Man müsse gemeinsam wieder bessere Umfragewerte erreichen. Eine Nachfolgedebatte sei da nicht hilfreich. Deshalb müsse man jetzt "eigene Wünsche hinten anstellen".

Das heißt aber nicht, dass Saleh nicht gegen Stöß antritt. Denn jetzt will er zwar erst einmal mit seiner Familie in den Osterurlaub fahren, danach, sagt er, werde weiterdiskutiert.

Der 36-jährige Sozialdemokrat, geboren im Westjordanland, folgt mit seiner Kandidatur gegen den amtierenden SPD-Landeschef Jan Stöß auch dem Drängen enger Vertrauter. Dazu gehört, als einer der prominenten Vertreter, der Neuköllner Bezirksbürgermeister Heinz Buschkowsky. Außerdem wirbt der Regierende Bürgermeister Klaus Wowereit seit der Steueraffäre um den ehemaligen Kulturstaatssekretär André Schmitz parteiintern um eine Gegenkandidatur zu Stöß. Dieser hatte die schnelle Ablösung Schmitz' gegen den Willen Wowereits vorangetrieben.

Die Berliner SPD wählt am 17. Mai turnusmäßig einen neuen Landesvorstand, bisher hatte nur Stöß seine Kandidatur erklärt. Aber seit Tagen wird in SPD-Kreisen kolportiert, dass der Fraktionschef Saleh mit einer Gegenkandidatur eine Vorentscheidung um die SPD-Spitzenkandidatur für die Abgeordnetenhauswahl 2016 herbeiführen will. Aller Voraussicht nach tritt Berlins Regierungschef Wowereit nicht mehr an. Das Rennen um den SPD-Landesvorsitz gilt momentan als offen. Beide Lager reklamieren für sich eine Mehrheit der Delegierten auf dem Wahlparteitag.

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