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Berlin: Wummernde Beats gegen Rassismus

Die „Keller Crew“ rappt gegen Rechts

Dröhnende Bässe im Abgeordnetenhaus: Gestern stellte die Keller Crew ihren Song „Warum“ in einer rap-untypischen Umgebung vor. Mit fetten Beats brachten die vier 14 bis 18-jährigen Jungen und Mädchen aus Moabit den Boden des Plenarsaals zum Vibrieren.

Gemeinsam mit anderen Jugendlichen präsentierten sie einem Publikum von etwa 300 Besuchern das Ergebnis ihrer Auseinandersetzung mit Nationalsozialismus und Fremdenfeindlichkeit. Anlässlich des Gedenktages für die Opfer des Nationalsozialismus am 27. Januar hatte Parlamentspräsident Walter Momper im Rahmen des Projekts „Denk! Mal“ dazu aufgerufen. Etwa vierzig Jugendgruppen nahmen teil. Die Jugendlichen spielten Theater, malten, schrieben Gedichte und organisierten Interviews mit Zeitzeugen.

Der 17-jährige Serkan Akkuc von der Keller Crew hatte im Dezember letzten Jahres von dem Projekt erfahren. Für ihn und seine Freunde stand fest: „Wir wollen etwas dazu sagen.“ Die im Vergleich zu anderen Projekten eher ungewöhnliche Bearbeitung des Themas scheint Akkuc sinnvoll. „In einem Rap-Song in deutscher Sprache kann man seine Meinung ausdrücken und jeder versteht das. Bei einer Tanz- oder Theateraufführung ist das nicht immer der Fall.“

Von dem Song „Warum“ erhofft sich der Türke, dass er zum Nachdenken über Rassismus anregt. Das müsse bereits bei der Sprache anfangen. „Mit Worten wie ,Neger’ oder ,Jude’ wird zu leichtfertig umgegangen.“ Projekte wie „Denk! Mal“ könnten dazu beitragen, dass sich Menschen gegen Rassismus stellen. Sein Bandkollege Kevin Wranik sieht das ähnlich. In „Warum?“ rappt der 18-Jährige: „Gemeinsam können wir es schaffen, die Hoffnung aller Menschen zu vereinen. Das wäre, als würden wir alle gemeinsam reimen.“ kö

„Denk! Mal“-Beiträge können noch bis zum 23. Januar werktags von 9 – 18 Uhr im Parlament besichtigt werden.

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