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Berlin: Zahnärzte wollen Berliner Baulücke verfüllen

Dentisten sammeln für Stadtschloss-Fassade

Eigentlich bauen Zahnärzte Brücken und Kronen ins Gebiss. Doch nun wollen sie eine Lücke in Berlins Historischer Mitte mit Zement verfüllen – in Form des Stadtschlosses. Dazu gründete der Spandauer Zahnarzt Jürgen Gromball einen „Förderkreis StadtschlossFassade“, den er gestern gemeinsam mit dem Chef des Stadtschloss-Fördervereins, Wilhelm von Boddien, vorstellte.

Gromballs Vorbild sind drei Dresdner Berufskollegen, die den Wiederaufbau der Frauenkirche initiierten. „Warum soll das nicht auch in Berlin funktionieren?“ Gromball meint mit dem Aufruf nicht nur seine Kollegen, denen traditionell noch immer das Etikett „wohlhabend“ aufgeklebt wird, obwohl auch sie unter sinkenden Budgets leiden. Deren Patienten will Gromball ebenso zu Spenden animieren. Der bekannte Berliner Maler Kurt Mühlenhaupt hat eine Lithographie des Schlosses geschaffen, die als Plakat in den Praxen für die Kampagne werben soll.

Außerdem will Gromball keine Spenden fürs Schloss allgemein, die angesichts des Gesamtprojektes untergehen würden, sondern nur für einen Abschnitt der Fassade. „Wir werden uns einen heraussuchen, den wir komplett mit den Spenden finanzieren.“ Zum Beispiel das Eingangstor zum Schlüterhof oder zehn Fenster am Südflügel. „Die Leute sollen wissen, was sie bezahlt haben.“

Wenn sich nur eintausend Praxen an der Aktion beteiligten und jede im Monat fünf Euro überweise, kämen in zehn Jahren 600000 Euro zusammen, plant Gromball. Solange also, wie eine gute Brücke im Gebiss mindestens halten sollte. I.B.

Gromball hat ein Spendenkonto für das Stadtschloss eingerichtet: Konto-Nummer 0005917603 bei der Deutschen Apotheker- und Ärztebank, Bankleitzahl 10090603.

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