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Berlin: Zehlendorf: Schönster Bahnhof verkauft

Das Jugendstil-Gebäude des S-Bahnhofs Mexikoplatz und das benachbarte Wohnhaus Mexikoplatz 1 gehören jetzt zwei Privatunternehmern - aber die Folgen des Verkaufs durch das Bundeseisenbahnvermögensamt (BEV) sind noch ein Rätsel. Bei den Erwerbern handelt es sich um den Chef der Imbisskette "Wurst Maxe", Thomas Drechsel, und den Autohändler Detlef Marschner, dessen Geschäft an der Charlottenburger Waitzstraße liegt.

Das Jugendstil-Gebäude des S-Bahnhofs Mexikoplatz und das benachbarte Wohnhaus Mexikoplatz 1 gehören jetzt zwei Privatunternehmern - aber die Folgen des Verkaufs durch das Bundeseisenbahnvermögensamt (BEV) sind noch ein Rätsel. Bei den Erwerbern handelt es sich um den Chef der Imbisskette "Wurst Maxe", Thomas Drechsel, und den Autohändler Detlef Marschner, dessen Geschäft an der Charlottenburger Waitzstraße liegt. Beide verwiesen für Auskünfte an einen Anwalt. Dieser teilte mit, bisher nicht über die nötigen Unterlagen zu verfügen.

Eine bahneigene Siedlungsgesellschaft, die als Hausverwaltung fungiert, nannte jetzt in einem Schreiben an die Bahnhofsmieter zwar die Käufernamen, aber keine Einzelheiten. Darüber hinaus war vom Bundeseisenbahnvermögensamt gestern zu erfahren, dass der Kaufpreis unter den 2,6 Millionen Mark lag, die man durch eine im vorigen Oktober gestartete Ausschreibung hatte erzielen wollen. Die künftige Nutzung der kuppelförmigen Eingangshalle stehe den Erwerbern frei, teilte das Amt weiter mit. Es gebe darüber keine Vereinbarungen.

Der 1904 vom Architekten Gustav Hart entworfene S-Bahnhof gilt als der schönste Berlins. Als Reaktion auf die Verkaufspläne gründete Manfred Kannenberg, der seit mehr als 20 Jahren eine Buchhandlung mit Antiquariat in der Eingangshalle führt, den Verein "Kulturbahnhof Mexikoplatz" samt Förderverein. Künstler, Architekten und Anwohner wollen das Baudenkmal als Kulturstandort und Bürgertreffpunkt erhalten. In der Halle gibt es Lesungen, Konzerte und Kunsthandwerksmärkte.

Zu den Geschäften zählen auch ein Blumenladen, ein Lokal und ein Zeitungskiosk. Die Inhaber fürchten um ihre Existenz, weil die Kündigungsfrist der Mietverträge nur ein Jahr beträgt.

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