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Zehn Jahre Berliner Meisterköche: Thomas Kellermann gewinnt

In der Küche des Hotels Intercontinental laufen die Vorbereitungen zum Gala-Diner auf Hochtouren. Gleich mehrere Köche lösen die Gänseleber aus den Blechförmchen.

Berlin - Eine filigrane Arbeit, die Fingerspitzengefühl erfordert, damit die kulinarischen Kunstwerke nicht auseinander fallen. Die Köche bereiten diese Vorspeise für 340 geladene Gäste zu. Einigen treibt der Stress den Schweiß auf die Stirn. Die Ermittlung der Berliner Meisterköche verlangt den Kochkünstlern zwar jedes Jahr Hochleistungen ab. In diesem Jahr aber ist die Anspannung besonders groß, da die von der Wirtschaftsförderungsgesellschaft Berlin Partner initiierte Veranstaltung ihren zehnten Geburtstag feiert.

Den Festtag weiß der Regierende Bürgermeister von Berlin, Klaus Wowereit (SPD), am Samstagabend entsprechend zu würdigen. In den ersten Jahren der Preisverleihung sei nicht immer alles glatt gelaufen, sagt der bekennende Feinschmecker. Aber inzwischen werde die Auszeichnung weit über Berlin hinaus anerkannt. Sie habe entscheidend beigetragen zu dem ausgezeichneten Ruf, den die Hauptstadtregion unter Gourmets genieße, fügt Wowereit hinzu.

Kochkunst für Berlin

Rolf Eckrodt, Aufsichtsratschef von Berlin Partner, unterstrich die wirtschaftliche Bedeutung der hohen Kochkunst für Berlin: "Eine leistungsfähige Spitzengastronomie ist für Berlin ein weicher, aber wichtiger Standortfaktor." Die Berliner Meisterköche präsentierten eines der vielen kreativern und wirtschaftlich erfolgreichen Potenziale dieser Stadt.

Zum "Berliner Meisterkoch 2006" wurde Thomas Kellermann vom Vitrum im Nobelhotel Ritz Carlton ernannt. Kellermann kreiert an dem Abend als Hauptgang einen Rehrücken auf Blumenkohl-Graupen-Gemüse und Rotweinsabayon. Die Auszeichnung sei für ihn und sein Team eine große Ehre, betonte der 35-Jährige. Mit diesem Preis will sich der Spitzenkoch allerdings längst nicht zufrieden geben. "Wir haben schon im vergangenen Jahr mit einem Michelin-Stern gerechnet", sagt er. "Es hat nicht ganz gereicht, aber wir sind zuversichtlich, ihn dieses Jahr zu bekommen."

Der eine oder andere Gaumenschmaus

Jörg Behrend, zum Aufsteiger des Jahres 2006 gekürt, ist sichtlich erleichtert, dass sein Gâteau von der Gänseleber in perfekter Form aufgetischt wurde. Finanzsenator Thilo Sarrazin (SPD) und Brandenburgs Innenminister Jörg Schönbohm (CDU) loben die Vorspeise in höchsten Tönen: "Ausgezeichnet, ein Gaumenschmaus." So mundete den Gästen auch der Zwischengang von Frank Schreiber vom Restaurant Goldener Hahn in Finsterwalde. Der "Brandenburger Meisterkoch 2006" kredenzt ein Saiblingsfilet mit Garnele und Aal gefüllt.

Dazu wählte der "Berliner Sommelier 2006", Gunnar Tietz vom Restaurant First Floor im Hotel Palace, einen Grünen Veltliner aus Österreich. Melanie Wolter, vom Fischers Fritz im Hotel Regent, überzeugt als "Berliner Patissière 2006". Ihr Blanc Manger von griechischem Joghurt und Passionsfrüchten mit Crushed Ice von Koriander mit Chili war "einzigartig", wie ein Gast anmerkte.

Zum Berliner Maître wurde Gerhard Retter vom Restaurant Lorenz im Hotel Adlon gewählt. Die Ehrung der Berliner Meisterköche in festlicher Atmosphäre nutzen viele Gäste auch als Kontaktbörse. Bis in die späten Abendstunden dauerten die Gespräche zwischen Politikern, Unternehmern und Journalisten. Ein Gast verabschiedete sich mit den Worten: "Jetzt können wir uns auf die nächsten zehn Jahre Berliner Meisterköche freuen." (tsp/ddp)

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