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Sexualstraftaten werden häufig nicht zur Verurteilung gebracht.

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Zehn Jahre nach der Tat: Fünffacher Vater gesteht Missbrauch einer Zehnjährigen

Vor dem Landgericht gestand der 63-Jährige, die Tochter eines Bekannten missbraucht zu haben. Die Staatsanwaltschaft wusste seit 2013 von den Vorwürfen.

Weil er die Tochter einer Bekannten vor rund zehn Jahren missbraucht haben soll, muss sich ein 63-Jähriger vor dem Berliner Landgericht verantworten. Der Angeklagte erklärte zu Prozessbeginn am Montag, er räume die Vorwürfe ein.

Das Mädchen war den Ermittlungen zufolge zehn bis elf Jahre alt, als es zu sexuellen Übergriffen gekommen sei. Die Mutter habe damals „gutgläubig mehrere ihrer Kinder der Obhut des mit ihr freundschaftlich verbundenen Mann überlassen“, heißt es in der Anklage.

Dem fünffachen Vater werden sieben Taten in der Zeit von Anfang 2010 bis Juni 2011 zur Last gelegt. Er habe das Kind unter anderem in seiner Wohnung in Berlin-Wedding sowie in einem Keller missbraucht.

Bereits 2013 sei es zu einer richterlichen Vernehmung des Mädchens gekommen, teilte das Gericht mit. Danach sei das Verfahren „längere Zeit bei der Staatsanwaltschaft unbearbeitet geblieben“. Im Dezember 2018 sei Anklage gegen den Verdächtigen erhoben worden.

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Der Angeklagte erklärte weiter, er habe sich häufig um die Kinder der Bekannten gekümmert. Bis heute könne er nicht verstehen, warum er an dem Mädchen sexuelle Handlungen vorgenommen habe. Er wolle eine Therapie beginnen.

Das Gericht hat dem vorbestraften Mann im Falle eines umfassenden Geständnisses, das dem Opfer eine Befragung im Prozess ersparen würde, eine Gesamtstrafe von etwa vier Jahren und sechs Monaten Haft in Aussicht gestellt. Der Prozess wird am 30. Juli fortgesetzt. (dpa)

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