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Berlin: Zeitungsprojekt "Klasse": Die Natur hat sich gewehrt

Rücktritt! Diese Worte fallen einem als Erstes auf, wenn man dieser Tage die Zeitungen aufschlägt.

Rücktritt! Diese Worte fallen einem als Erstes auf, wenn man dieser Tage die Zeitungen aufschlägt. "Fischer und Funke treten zurück", so auch eine Nachricht aus dem Tagesspiegel vom Anfang dieses Jahres, vom 10. Januar 2001. Darunter ein Bild der betreffenden Minister: betretene Gesichter! Und es sollten noch weitere Rücktritte folgen.

Der Mensch müsste Vegetarier werden

Wieder einmal hat die Menschheit versucht, die Natur zu unterdrücken, und wieder einmal hat die Natur sich gewehrt. Vor ein paar Jahren gab es die infizierten Hühner in China, dann kam die Schweinepest in Deutschland, und schließlich werden in vielen Teilen Europas BSE-Fälle gemeldet.

Fische sind durch ökologische Katastrophen ungenießbar, und Teile des Wildes aus Polen sind durch den Super-Gau in Tschernobyl noch immer verseucht. Wie andere Wiederkäuer, beispielsweise Schafe, auf BSE reagieren, steht noch nicht fest. Wo soll das hinführen?

Wenn der Mensch sich in diesem Jahrtausend gesund ernähren wollte, müsste er wohl zum Vegetarier werden. Kann dem denn nicht Einheit geboten werden? Es ist zwar auch eine Methode, die obersten Minister einfach "abzusägen" - wie effektiv ist es jedoch? Die Menschheit hat das Bedürfnis, immer Schuldige zu finden, aber tragen denn nicht fast alle auf ihre Weise ein wenig Mitschuld? Der Tiermehl- und Ersatzmilchhersteller, weil er bei der Produktion verseuchte Tierkadaver mit untermischt. Die Bauern, weil sie die Tiere falsch halten oder sich teils nicht darum kümmern, was in der Nahrung ihrer Tiere enthalten ist. Der Supermarkt um die Ecke, weil er das Risiko eingeht, infiziertes Fleisch mit anzubieten, um Kosten zu sparen. Und zum Schluss der Kunde, weil er nicht bereit ist, mehr Geld für Qualität zu bezahlen, wenn es doch auch billiger geht.

Womöglich Hunde als Alternative?

Wenn man unbedingt Schuldige haben will, wird man viele finden. Man müsste wohl die gesamte Agrarpolitik reformieren. Aber was machen wir jetzt?

Selbst, wenn in fünf Jahren eine Lösung gefunden würde und man das Problem im Griff hätte, wie können wir uns in der Gegenwart schützen? Man könnte es mit Hunden versuchen, wie es in China schon seit Jahrhunderten Tradition ist. Aber wer weiß denn schon, was in den Knochen drin ist, die unser kleiner Liebling zur Belohnung bekommt ...

Janna Jaeger

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