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Berlin: Zentrum für Archäologie kommt später

Der Senat spart sich das geplante Archäologische Zentrum am Petriplatz in Mitte – vorerst. Die Mittel für den Neubau sind in der Haushaltsplanung für dieses und das kommende Jahr nicht eingestellt.

Der Senat spart sich das geplante Archäologische Zentrum am Petriplatz in Mitte – vorerst. Die Mittel für den Neubau sind in der Haushaltsplanung für dieses und das kommende Jahr nicht eingestellt. Dies bestätigte die Senatsverwaltung für Stadtentwicklung. Allerdings begännen ab Juni dieses Jahres die Verhandlungen für die Investitionsplanung der Folgejahre 2014 und 2015. Erst dann sollten „entsprechende Mittel beantragt werden“, sagte Behördensprecherin Daniela Augenstein auf Anfrage.

Ob das Projekt tatsächlich in der kommenden Finanzplanung berücksichtigt wird, bleibt jedoch abzuwarten. Im Koalitionsvertrag hatten SPD und CDU den Neubau aufgenommen. Pläne für die „Schaustelle“ der viel beachteten Ausgrabungen des mittelalterlichen Berlins liegen bereits vor. Auch ein Konzept für die Bespielung der Einrichtung hatte Landesarchäologe Matthias Wemhoff erarbeitet. Das Zentrum sollte am Petriplatz errichtet werden, wo zahlreiche Grabstätten entdeckt wurden und einige der ältesten Spuren der Stadtgründung. Es sollte zugleich Ausgangspunkt für Rundgänge zu archäologischen Fenstern und mittelalterlichen Bauwerken in der Stadt werden, unter anderem zu dem jüngst am Roten Rathaus entdeckten Gemäuer des gotischen Rathauses.

Die Verschiebung des Projektes kommt ausgerechnet im Jahr der Feierlichkeiten zum 775. Jubiläum Berlins. Diese stehen unter der Überschrift „Berlin 1237 bis 2012, Stadt im Mittelalter, Stadt der Vielfalt“. Dabei sind acht Ausstellungen über das mittelalterliche Berlin vorgesehen, die unter anderem in der Marienkirche und Nikolaikirche stattfinden werden, am Ort des früheren Dominikanerklosters und eben am Petriplatz, wo das Archäologie-Zentrum entstehen sollte.

Die Senatsverwaltung für Stadtentwicklung rechtfertigte die Verschiebung damit, dass „die Baufertigstellung eines Zentrums bis zu den Feierlichkeiten in diesem Jahr so oder so nicht möglich gewesen wäre“. Die Vorhaben, archäologische Fenster und Promenaden in der Stadt anzulegen blieben von dieser Entscheidung unberührt. Ralf Schönball

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