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Berlin: Zöllner will Spracherwerb besser fördern Bedarf von Schülern soll genauer ermittelt werden

Die Bildungsverwaltung hat ihr Vorhaben bekräftigt, zu Anfang des neuen Jahres ein „Qualitätspaket“ zur weiteren Unterstützung von Sprachförderung in sozialen Problemgebieten der Stadt vorzustellen. Dazu zähle ein „gezieltes Qualitätsmanagement“, sagte Bildungssenator Jürgen Zöllner (SPD) der Nachrichtenagentur ddp.

Die Bildungsverwaltung hat ihr Vorhaben bekräftigt, zu Anfang des neuen Jahres ein „Qualitätspaket“ zur weiteren Unterstützung von Sprachförderung in sozialen Problemgebieten der Stadt vorzustellen. Dazu zähle ein „gezieltes Qualitätsmanagement“, sagte Bildungssenator Jürgen Zöllner (SPD) der Nachrichtenagentur ddp. Eine präzisere Diagnose soll den Förder- und Entwicklungsbedarf einzelner Schüler besser ermitteln helfen.

Zudem will Zöllner beim Förderprogramm mehr auf Nachhaltigkeit achten, Schulleiter sollen besser ausgebildet werden. Darüber hinaus werde die Arbeit der Schulaufsicht weiterentwickelt. Für die erste, seit Herbst 2008 laufende Phase, zog der Senator eine positive Bilanz. Die bessere Betreuungsrelation von mehr Fachkräften auf weniger Schüler habe sich bewährt.

Für die im September begonnene vorschulische Sprachförderung für Kinder mit ungenügenden Deutschkenntnissen hatte das Land Sondermittel zur Verfügung gestellt. Wegen zunehmender Sprachprobleme in sogenannten bildungsfernen deutschen Familien und in Zuwandererfamilien wurden zudem entsprechende Schul-Förderstellen um 109 auf insgesamt 1196 aufgestockt.

Zöllner hatte die Verbesserung der Sprachförderprogramme bereits zu Monatsbeginn angekündigt. Auslöser war damals die internationale Grundschul-Lesestudie „Iglu“. Die hatte ergeben, dass jeder vierte Berliner Viertklässler so schlecht liest, dass seine weitere Schullaufbahn gefährdet ist. Im Vergleich stellten die „Iglu“-Tester fest, dass sich in den Stadtstaaten Berlin, Hamburg und Bremen soziale Unterschiede besonders stark auf die Leseleistungen auswirken. Berliner Schüler aus armen Familien liegen um mehr als ein Schuljahr hinter Kindern aus bildungsnahen Elternhäusern zurück. Ein bundesweites Problem ist die Leseförderung der Migranten. Durch die „Iglu“-Ergebnisse sahen sich sowohl Landesregierung als auch Opposition in ihrer Ansicht bestätigt, dass mehr Geld für die Frühförderung ausgegeben werden muss. Umstritten ist allerdings, an welcher Stelle investiert werden soll. Tsp

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