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Bernhard Blaszkiewitz hat sich als Direktor von Zoo und Tierpark viele Gegner gemacht.

© dpa

Zoo bald ohne Direktor: Mitarbeiter: Blaszkiewitz soll früher gehen

Kritik an ihm gab es schon lange, nun wird der Vertrag von Zoo-Chef Bernhard Blaszkiewitz nicht verlängert. Mitte Juni 2014 läuft er aus. Doch das ist den meisten zu spät. Jetzt wird über einen schnelleren Abgang verhandelt.

Von
  • Fatina Keilani
  • Sabine Beikler

Kritik war Bernhard Blaszkiewitz gewöhnt, aber dass er tatsächlich geschasst wird – damit hat er nicht gerechnet. „Wie vor den Kopf geschlagen“ soll der 59-jährige Noch-Zoodirektor sein, war einen Tag nach der Entscheidung des Aufsichtsrates am Donnerstag zu hören. Äußern wollte er sich nicht zu der Entscheidung des Zoo-Aufsichtsrates, seinen Vertrag nicht zu verlängern. Der läuft noch bis Mitte nächsten Jahres, doch viele hoffen jetzt, dass Blaszkiewitz früher geht. „Die Monate bis dahin wären verlorene Zeit“, sagt ein Zoo-Mitarbeiter. Sollte Blaszkiewitz bleiben, sei er eine „lame duck“, eine lahme Ente, sagten Landespolitiker. Das ist auch unwahrscheinlich: Dem Vernehmen nach sucht der Aufsichtsrat zurzeit geeignete Nachfolger für die Geschäftsführung in inländischen Zoos. Mit Blaszkiewitz sollen in der kommenden Woche Verhandlungen über eine vorzeitige Vertragsauflösung beginnen.

„Das ist die Chance für einen Neuanfang“, sagen Zoo-Mitarbeiter und Landespolitiker. Am besten wäre jetzt ein Nachfolger von außen, der mit frischem Blick herangehen kann. „Für diesen Job braucht man viele Qualitäten“, sagt zum Beispiel der Betriebsratsvorsitzende des Zoos, Peter Stanke, etwa auch Kommunikationsgeschick, nicht zuletzt im Umgang mit Medien. Blaszkiewitz fehlte beides; er war dafür immer wieder kritisiert worden. Dass er jetzt über den Rauswurf überrascht sei, sei seinerseits überraschend. „Er hat seine eigene Realität“, umschreibt es ein weiterer Mitarbeiter.

Fachlich war Blaszkiewitz unumstritten. „Er ist ein unschlagbar guter Zoologe und hervorragender Fachmann“, sagt der Nürnberger Zoochef Dag Encke, der sich zur Personalie oder etwaigen Versäumnissen des Berliner Zoos hinsichtlich Modermität und Eventkultur nicht äußern wollte. Der Nürnberger Zoo beherbergte das Eisbärbaby Flocke, das im Mai 2010 erstmals öffentlich zu sehen war. Zu dieser Zeit war der Berliner Eisbär Knut schon lange kein Baby mehr. Nürnberg entschied sich gegen eine so aggressive Vermarktung wie bei Knut.

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