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Berlin: Zoo und Tierpark in einer Hand

Tierpark-Chef Blaszkiewitz übernimmt auch den Zoo

Ab 31. Januar 2007 haben Zoo und Tierpark Friedrichsfelde einen gemeinsamen Chef – Bernhard Blaszkiewitz. Der Aufsichtsrat der Zoologischer Garten Berlin AG berief den Tierpark-Direktor mit Wirkung vom 1. Juli 2006 zum Vorstandsmitglied und übertrug ihm zusätzlich die Aufgabe des künftigen Zoo-Chefs. Um den international ausgeschriebenen Posten hatte sich der 52-jährige Berliner beworben. Wen Blaszkiewitz unter 15 Mitbewerbern aus dem Feld geschlagen hatte, wussten gestern weder er, noch der jetzige Amtsinhaber Jürgen Lange, der altersbedingt Anfang 2007 ausscheidet.

Im Zoo zieht mit der Wahl von Blaszkiewitz personalpolitisch wohl endgültig Ruhe ein. 2000 hatte es viel Hickhack um den möglichen Nachfolger von Zoo-Direktor Hans Frädrich gegeben, der 2002 in den Ruhestand ging. Der Biologe Heiner Klös, Sohn des Altdirektors Hans-Georg Klös, war damals in den Vorstand gewählt wurden – „Vetternwirtschaft“ munkelten die einen, übergangen fühlten sich andere, so der damals 58-jährige Peter Rahn, der nach 28 Zoo-Jahren leer ausging. Zoo-Direktor wurde 2002 dann aber nicht Klös, sondern der Aquariums-Chef Jürgen Lange. Der schlug damals auch den Tierpark–Direktor, der sich schon damals beworben hatte.

Diesmal klappte es nun für Bernhard Blaszkiewitz. Im Tierpark Friedrichsfelde löste die Nachricht von seiner Berufung gestern keine Aufgeregtheiten aus. Schon gar nicht bei ihm selbst. Die künftige doppelte Verantwortung – im Tierpark und Zoo kreuchen, fleuchen und schwimmen etwa 20 000 Tiere – scheut er nicht. Tiere sind sein Leben – „was mit Viechern“ wollte er schon als Fünfjähriger werden. Im Zoo hat Blaszkiewitz erstmals vor 32 Jahren gearbeitet – als Biologiestudent an der Freien Universität war er dort als Tierpflegervolontär tätig. Nach Stationen in Frankfurt und dem Ruhr-Zoo Gelsenkirchen zog es 1984 den promovierten Kurator für Säugetiere wieder in den Zoo zurück. 1991 übernahm er die Leitung des Tierparks Friedrichsfelde – eine 100-prozentige Zoo-Tochter.

In seiner hinter den Wisenten im Tierpark gelegenen Wohnung will der notorische BVG-Nutzer auch als Zoo-Chef bleiben – „von hier bis zum Zoo sind es 35 bis 40 U-Bahnminuten“, sagt er gestern. Neu sei ihm bei der doppelten Chefsache nichts. Gespart werden müsse schon immer – statt 12 Millionen Euro wie 1996 sind 2007 nur noch 6,4 Millionen im gemeinsamen Senatstopf für Zoo und Tierpark. Solange Berlin zu beiden stehe, sei ihm um die „unauffällige Bildungsarbeit“, die Zoo und Tierpark für Volksbildung und Erholung leisteten, nicht bange. Leicht bange war es dem überzeugten Katholiken nur Ostern beim Papstbesuch in Rom. Langfinger erleichterten ihn in der dortigen U-Bahn – Gott sei Dank war es nur Geld. hema

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