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Im Idealfall geht es auch noch flott voran. Aber wenigstens Freundlichkeit dürfen die Kunden immer erwarten.

© Kai-Uwe Heinrich

Zu Gast in Berlin: Achtung, bissiger Busfahrer

Dit is Balin. Leider immer noch. Tatort: Flughafen Tegel. Hauptpersonen: Ein Busfahrer, ein Reisender. Das Reiseziel: der "Essbanofkarlottenberg".

Der Reisende, ein Herr mittleren Alters, Südamerikaner, Argentinier, wie er später erzählt, hat ein Reiseziel. Irgendjemand hat ihm gesagt, er müsse zum S-Bahnhof Charlottenburg und den erreiche er am schnellsten mit dem Bus, Nummer 109. Der Bus steht an der Haltestelle, der Fahrer nimmt sich gerade seine verdiente Zigarettenpause.

Der Reisende spricht den Fahrer an, er spricht kein Deutsch, er radebrecht die für ihn schweren Worte „Essbanofkarlottenberg?“ Der Busfahrer antwortet. „Nee!“, sagt er. Der Reisende hat ungefähr verstanden. „No Essbanofkarlottenberg?“ Er steht etwas ratlos an der Haltestelle. Woher soll er auch wissen, dass der Bus zwar 109 heißt, aber eben nicht zwangsläufig zum Bahnhof Zoo über den S-Bahnhof Charlottenburg fährt, weil es zwei Linien gleichen Namens gibt. „No Essbanofkarlottenberg?“

Der Busfahrer nimmt noch einen Zug an seiner Zigarette. Dann bellt er los: „Se ham ja noch nich ma Tach jesacht. Da fahr ick doch nirgends hin!“ Der Reisende hat das natürlich nicht verstanden. Ihm konnte dann doch geholfen werden. Allerdings nicht ohne eine Begrüßung des Busfahrers: „Tach! Sie sind ein Volltrottel und unverschämt dazu.“ Der Reisende hat auch das natürlich nicht verstanden. Der Busfahrer schon. „Dit jeht Se janix an“, sagt er. Da irrt der Busfahrer, dit jeht uns alle an in Balin.

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