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Berlin: Zu wenig: 590 Schnellportraits

David Miro malte Porträts im Kampf gegen die Uhr

Schon vorher war David Miro klar, dass das Signieren hinterher deutlich länger dauern würden als der Rekordversuch selbst: 621 Kinder musste der 54-Jährige binnen eineinhalb Stunden porträtieren, um seinen eigenen Rekord von 620 zu übertreffen. Und zwar so, dass sie sich hinterher wiedererkennen. Also baute der seit elf Jahren in Moabit lebende Franzose am Sonntag auf dem Turmstraßenfest eine zehn Meter lange Wand aus Papier auf und legte einen Berg Bleistifte bereit. Um 16 Uhr fiel der Startschuss, Helfer zählten die gezeichneten Kinder und überredeten weitere zum Mitmachen. „Ich habe etwa sechs Sekunden pro Gesicht“, hatte der Künstler vorher ausgerechnet. „Und ich spüre, wie ich in der Zeit liege.“ Ein Blick zum Modell, ein paar markante Striche, der nächste bitte. Nach 90 Minuten stehen 590 n auf der Liste – kein Rekord.

Zum Ausgleich für den Stress will sich Miro nun wieder großen Gemälden mit unterschiedlichen Motiven widmen. „An denen revanchiere ich mich für die Porträts. Denn für die anderen Werke brauche ich oft ein halbes Jahr – pro Stück.“obs

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