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Berlin: Zugreifen

Von Lothar Heinke Viele suchen ihn, und die, die ihn haben, lassen ihn am liebsten nie mehr los – den Mäzen, jenen Nachfahren des alten Römers Maecenas, der reich ist und Kunst wie Künstler mit Sympathie und Scheckbuch fördert. Gestern erlebten die Teilnehmer am 16.

Von Lothar Heinke

Viele suchen ihn, und die, die ihn haben, lassen ihn am liebsten nie mehr los – den Mäzen, jenen Nachfahren des alten Römers Maecenas, der reich ist und Kunst wie Künstler mit Sympathie und Scheckbuch fördert. Gestern erlebten die Teilnehmer am 16. Berliner Denkmaltag im Renaissance-Theater eine Mäzenatin, der die Stadt und das Umland die Erneuerung und Instandsetzung zahlreicher Baudenkmäler verdanken.

Ruth Cornelsen hatte 1996 zur Würdigung des Lebenswerks ihres Mannes und zum 50. Jubiläum des Cornelsen-Verlages für Bildungsbücher eine Kulturstiftung ins Leben gerufen, die jährlich 750 000 Euro spendiert.

Spuren dieser Art edlen Sponsorings finden sich in den Schlössern Caputh und Paretz, beim Kreuzberg-Denkmal, in der Potsdamer Loggia Alexandra, im Glienicker Park, auf der Pfaueninsel, der Berliner Heiliggeist-Kapelle und nun auch bei der Sicherung der Reste der ältesten Berliner Backstein-Kirche an der Klosterstraße.

Das nächste Projekt der Stifterin ist ein Wunschtraum, der aber auch zum Albtraum werden könnte – „wenn ich nämlich morgens in der Zeitung lesen müsste, dass das Schloss Niederschönhausen veräußert wurde, um ein Drei-Sterne-Hotel daraus zu machen“.

Das darf nicht sein, sagt Ruth Cornelsen ganz entschieden und erläutert die Bedeutung, die dieses Zeugnis preußischer Schlossbaukunst für Berlin hat – ganz abgesehen davon, dass wir es hier mit der einzigen Erinnerungsstätte an Elisabeth Christine, Gemahlin Friedrichs II., zu tun haben.

„Zur Restaurierung von Fassade und Dach stelle ich eine Million Euro zur Verfügung“, sagt die Mäzenatin. Senat, nun freue dich! Greif zu – und tu etwas.

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