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Berlin: Zukunft für den Kleinen (Kommentar)

Klar, Beschlüsse sollen eingehalten werden - erst recht, wenn sie auf einem mühsam ausgehandelten Kompromiss beruhen. Sie dürfen aber auch geändert werden, vor allem, wenn sich die Partner dabei einig sind.

Klar, Beschlüsse sollen eingehalten werden - erst recht, wenn sie auf einem mühsam ausgehandelten Kompromiss beruhen. Sie dürfen aber auch geändert werden, vor allem, wenn sich die Partner dabei einig sind. Diese Einigkeit zeichnet sich jetzt für den Flughafen Tempelhof ab, den inzwischen alle Beteiligten - Berlin, Brandenburg und der Bund - länger offen halten wollen als bisher geplant war. 2002 sollte ursprünglich Schluss sein. Der Schließungsantrag ist bereits eingereicht. Doch nun zeichnet sich ab, dass Tempelhof noch länger benötigt werden könnte. Tegel platzt aus allen Nähten, und nach Schönefeld wollen die meisten Gesellschaften - und Passagiere - derzeit (noch) nicht, aus welchen Gründen auch immer. Da wäre es nur folgerichtig, Tempelhof so lange offen zu lassen, wie der Flughafen wirklich benötigt wird. Einen Schließungstermin mehr oder weniger willkürlich zu wählen, wäre fatal - und würde auch die Chancen, den neuen Flughafen Schönefeld zu einem Drehkreuz auszubauen, verringern. Gleichzeitig muss deshalb aber auch klar sein, dass das Ende für den Linienflugverkehr in Tempelhof nur aufgeschoben, aber nicht aufgehoben ist. Da der Flughafen auch mit mehr Verkehr kaum rentabel zu betreiben sein wird, müssen die Gesellschafter zudem akzeptieren, dass sie weiter einen Verlustbringer mit sich schleppen. Was zählt, ist die Planungssicherheit - für alle.

kt

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