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Berlin: Zum Heulen

würde gern das Bündnis gegen Depression wählen Die Zeiten sind bedrückend, alles schwer und zäh, Leidensbereitschaft und Solidarität sinken, man kommt nicht mehr zurecht, auch hallt die Rede des Bundespräsidenten noch nach: Deutschland unregierbar, keine Kinder, keine Zukunft, dazu jetzt die Unheilsbotschaften der Wahlkämpfer, Deutschland Schlusslicht, Sanierungsfall, einzig Kümmernis, wir Einwohner lahme Lappen. Nicht wenige unter uns haben längst mehrmals täglich das Bedürfnis, sich sofort zu erschießen.

würde gern das Bündnis gegen Depression wählen Die Zeiten sind bedrückend, alles schwer und zäh, Leidensbereitschaft und Solidarität sinken, man kommt nicht mehr zurecht, auch hallt die Rede des Bundespräsidenten noch nach: Deutschland unregierbar, keine Kinder, keine Zukunft, dazu jetzt die Unheilsbotschaften der Wahlkämpfer, Deutschland Schlusslicht, Sanierungsfall, einzig Kümmernis, wir Einwohner lahme Lappen. Nicht wenige unter uns haben längst mehrmals täglich das Bedürfnis, sich sofort zu erschießen. Doch gestern flatterte Erlösung aus dem Faxgerät: Ein „Bündnis gegen Depression“ machte sich bekannt. Erleichtert wedelt man mit dem Papier. Das ist doch mal was! Endlich! Alle gegen Depression! So gewinnen die glatt die Wahl. Doch dann steht das neue Bündnis gar nicht auf der Liste der wählbaren Parteien. Welch Irrtum! Das „Bündnis gegen Depression“ ist gar nicht politisch, sondern ein Hilfsangebot für Depressive. Es ist zum Heulen.

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