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Berlin: Zum letzten Mal inkognito

Jungschauspieler Shia LaBeouf ist in Berlin. Bald spielt er in Indiana Jones mit

Gestern Nachmittag wollte er sich die Stadt angucken. Zu Sehenswürdigkeiten laufen, ein bisschen einkaufen, an einer Strandbar rumhängen. Und zwar alleine, das sei kein Problem, schließlich erkenne ihn hier noch keiner. Wenn Shia LaBeouf das nächste Mal nach Berlin kommt, wird er ganz sicher einen Bodyguard brauchen. LaBeouf, 20, US-Schauspieler mit französischem Namen, ist in Amerika gerade zum Star geworden. Seit zwei Wochen steht sein Film „Disturbia“, ein Thriller im Stil von Hitchcocks „Das Fenster zum Hof“, an der Spitze der dortigen Kinocharts, vor Anthony Hopkins und vor Disney. Ein Überraschungserfolg ist das. Und eine verdammt aufregende Zeit, sagt LaBeouf.

Dieses Wochenende ist er in Berlin, um Werbung für „Disturbia“ zu machen. Der Film startet in Deutschland erst Mitte August, aber die Produktionsfirma hat das so eingerichtet. Es ist sein erster Berlin-Besuch. Sein erstes Mal in Europa. LaBeouf sitzt im Hotel Adlon im ersten Stock, trägt ein gebügeltes Hemd, hat sich die kurzen Haare nach hinten gegelt. Sehr schlank ist er. Eben hat LaBeouf noch schnell eine Zigarette geraucht, man riecht es. „Sorry“, sagt er, „unhöflich von mir.“ Und jeder Nachzügler, der zu der kleinen Journalistenrunde stößt, wird von dem Schauspieler mit Handschlag begrüßt.

In Deutschland hat man LaBeouf bisher als pubertierenden Wahlkämpfer in „Bobby“ gesehen. Aber da trug er eine unvorteilhafte, fast entstellende Hornbrille. „Disturbia“ wird sein junges Gesicht zur Marke machen.

Und am 4. Juli startet „Transformers“, die Realverfilmung auf Grundlage der gleichnamigen Action-Spielzeuge. Es geht um Kampfroboter vom fiktiven Planeten „Cybertron“, die auf die Erde kommen und sich blitzschnell in Autos verwandeln können. Manche von ihnen sind gut, andere böse. LaBeouf darf im Film mit den Guten gegen die Bösen kämpfen. „Ich bin mit diesen Figuren aufgewachsen“, sagt er. „Sie waren in meinem Kinderzimmer und in dem meiner Freunde.“ Die Spielzeug-Roboter hätten eine große Fangemeinde, „vielleicht die größte seit Star Wars“. Er kennt Leute, die sich ihre Lieblingsfiguren auf die Waden tätowiert haben. Das Filmteam schätzt, dass „Transformers“ der Action-Blockbuster des Sommers wird.

Steven Spielberg hat ihn produziert. Der nennt LaBeouf bereits „den jungen Tom Hanks“. LaBeouf freut sich, dass „jemand wie Spielberg überhaupt meinen Namen in den Mund nimmt“. Aber Parallelen zu Hanks sieht er nicht. „Außer, dass wir beide keine Adonisse sind. Wir zeigen, dass es auch nicht so gutaussehende Schauspieler auf die Leinwand schaffen können.“

LaBeouf spricht in Interviews gerne darüber, dass ihm Muskelmasse fehlt. Neuerdings berichtet er auch, das werde sich bald ändern. Er hat von Steven Spielberg die Zusage bekommen, im vierten Teil von „Indiana Jones“ an der Seite von Harrison Ford vor der Kamera zu stehen. LaBeouf spielt Indianas Sohn, im Sommer ist Drehbeginn. Als Indiana Jones’ Sohn muss man fit sein. Deshalb trainiert er jeden Tag drei Stunden im Studio. Er fühlt sich, als ob er „demnächst in die Schlacht ziehen“ würde, sagt er. Nur dieses Wochenende hat er keine Zeit für Sport, wegen der vielen Interviews. Außerdem sind Berlins Straßen und Plätze spannender als der Fitnessraum im Adlon.

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