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Berlin: Zum Piepen

Vier Jahre lang war Wladimir Kaminer Laubenpieper in der Stadt, ihm gehörte eine der mehr als 70 000 Parzellen. Die hat er nun aber aufgegeben.

Vier Jahre lang war Wladimir Kaminer Laubenpieper in der Stadt, ihm gehörte eine der mehr als 70 000 Parzellen. Die hat er nun aber aufgegeben. „Wir hatten Probleme mit spontaner Vegetation“, sagt der Schriftsteller („Russendisko“). Jetzt wird im Landgarten am See in Brandenburg gegärtnert. „Der ist zehnmal größer als ein Schrebergarten und passt viel mehr in die Natur.“ So oft es geht, fährt Kaminer dorthin und pflanzt neue Bäume. „Unser Garten wird, glaube ich, irgendwann mal ein Wald“, sagt er. „Aber wir machen uns keine große Mühe. Wir gießen nur, das ist sehr wichtig, und wir versuchen, Pflanzen vor Ameisen zu retten.“ Er genießt dort die Stille, denn „in der Großstadt vergisst man sich selbst sehr schnell“. Momentan arbeitet der Schriftsteller an einem neuen Werk. Es soll im nächsten Jahr erscheinen und handelt auch von Gärten. Seine These: „Alles ist Garten. Jede Straße ist ein verhinderter Garten, ein asphaltierter, ein nicht zustande gekommener Garten.“ Derzeit steckt er aber erst – gemach, gemach – in Kapitel vier. Tsp/dpa

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