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Berlin: Zum Schutz der Kinder: Kollwitzplatz wird hundefrei

Spielplätze und Grünfläche waren verschmutzt, Familien fühlten sich belästigt. Bezirke stellen Ersatzflächen für Hundehalter bereit

Berlin - Für den Kollwitzplatz gilt ab dem 1. Januar ein Hundeverbot. Es soll für die gesamten 6000 Quadratmeter einschließlich der drei Kinder-Spielbereiche gültig sein. „In letzter Zeit wurde der Kollwitzplatz leider zunehmend als Hundeauslaufgebiet genutzt, was zu starken Verschmutzungen und Belästigungen von Kindern und Erwachsenen geführt hat“, sagt Pankows Bezirksbürgermeister Mathias Köhne (SPD). Deshalb sei das Mitführen von Hunden ab Freitag auf dem Kollwitzplatz in Prenzlauer Berg untersagt. Zugleich kündigte der Bezirksbürgermeister „Schwerpunktkontrollen“ des Ordnungsamtes an, um die Einhaltung des Verbots zu überwachen.

Bislang gibt es unter anderem auf dem Boxhagener Platz und auf dem Traveplatz in Friedrichshain ein Hundeverbot. Rund um den Boxhagener Platz war Anfang Juni 2008 ein Zaun aufgestellt worden. Hundebesitzer können ihre Tiere ersatzweise auf dem Grundstück an der Ecke Revaler Straße/Modersohnstraße herumtollen lassen. Der Traveplatz war als der erste hundefreie Platz des Stadtteils im April 2005 eröffnet worden. Auch in Schöneberg stellte das Bezirksamt eine Ersatzfläche zur Verfügung, nachdem dort das Hundeausführen im Cheruskerpark verboten worden war, sagt Guido Zörner vom Verein „Hunde in Berlin“.

Zörner ist davon überzeugt, dass rücksichtslose Hundehalter auch ohne Verbote in ihre Schranken gewiesen werden können. „In der Hasenheide in Neukölln klappt das gut, da haben die Ordnungsamtsmitarbeiter unter Hundefreunden einen strengen Ruf.“ Der Verein „Hunde in Berlin“ hat Informationen zu Auslaufgebieten und -freiflächen zusammengetragen, um Hundehaltern Tipps an die Hand zu geben. Im Januar wird in der Bezirksverordnetenversammlung Treptow-Köpenick ein Einwohnerantrag eingereicht, in dem ein Hundeauslaufgebiet ähnlich dem in Grunewald gefordert wird. Das sei gerade in einer Großstadt wie Berlin wichtig – wo man Hunde nicht einfach überall frei laufen lassen könne – damit die Tiere ausgeglichen sind.

Hundehalter müssen sich 2010 auf mehrere Neuerungen einrichten: Wie berichtet, gilt in Bussen und Bahnen ab dem 1. Januar ein Maulkorbzwang für alle Hunderassen. Ohne Maulkorb dürfen die Tiere nur noch in einer Schutzbox oder Tasche transportiert werden. Ferner werden Haftpflichtversicherung und Hundechip zur Pflicht. In Berlin sind 109 000 Hunde registriert. Annette Kögel

Infos zu Auslaufgebieten im Netz: www.hundeinberlin.de/auslauf

Annette Kögel

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