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Berlin: Zum Spatenstich soll sogar die Sonne scheinen

Baubeginn für das größte Infrastrukturprojekt der Region. Die Ausbaugegner bleiben heute bei der Feier ausgesperrt

Das Wetter macht mit: Wenn heute um 13 Uhr die Spaten in die Erde gestochen werden und damit symbolisch der Bau des neuen Flughafens Berlin-Brandenburg International (BBI) in Schönefeld beginnt, wird es nach den Voraussagen der Meteorologen zumindest nicht regnen. Und mit etwas Glück kann sogar vorübergehend die Sonne scheinen.

Rund 800 Einladungen zu dem besonderen Ereignis, auf das die Befürworter gut 15 Jahre warten mussten, sind von der Flughafengesellschaft eingeladen worden. Dabei sein werden der Regierende Bürgermeister Klaus Wowereit, Brandenburgs Ministerpräsident Matthias Platzeck sowie Bundesverkehrsminister Wolfgang Tiefensee (alle SPD).

Kleine Ironie dabei: In der Standortdiskussion hatte sich die SPD Mitte der 90er Jahre vehement für Sperenberg als Platz für den neuen Flughafen ausgesprochen und Schönefeld nur widerwillig akzeptiert. Hier hatten sich der damalige Regierende Bürgermeister Eberhard Diepgen und der damalige Bundesverkehrsminister Matthias Wissmann (beide CDU) durchgesetzt. Ob sie heute beim Spatenstich dabei sein werden, war gestern nicht zu erfahren.

Auch Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) ist nicht dabei. Sie hat Terminprobleme. Dabei ist der Bund der größte Geldgeber für den Flughafenbau. Den geplanten Schienenanschluss des Flughafens finanziert der Bund fast allein. 636 Millionen Euro soll der Anschluss ans Schienennetz der Bahn und der S-Bahn kosten; 576 Millionen Euro übernimmt der Bund, je 30 Millionen Euro steuern Berlin und Brandenburg bei. Der Vertrag dazu wird heute unterzeichnet, und deshalb ist auch Bahnchef Hartmut Mehdorn dabei. Die Fahrt vom Hauptbahnhof zum Airport soll 19 Minuten dauern.

Der Zugang zum Feierort auf dem künftigen Flughafengelände wird kontrolliert; nichts soll den großen Auftritt stören. Draußen bleiben müssen auch die Ausbaugegner, von denen rund 4000 erfolglos gegen den Standort Schönefeld vor Gericht gezogen waren. Beschwerden vor dem Bundesverfassungsgericht sind noch nicht entschieden. Zumindest ein Kritiker des Flughafenprojekts wird aber dabei sein. Angekündigt hat sich auch der Chef der Billigfluglinie Easyjet, Ray Webster. Für ihn sind die Planungen überdimensioniert und damit zu teuer für eine Billigfluglinie. Er würde lieber weiter die bisherigen behelfsmäßigen Abfertigungsanlagen nutzen oder dort in einem billiger zu erstellenden Neubau den so genannten Low-Cost-Verkehr konzentrieren.

Nach dem Spatenstich der Politiker kommen aber nicht gleich die Bauarbeiter in Scharen. Die schon begonnenen Bauvorbereitungen werden fortgesetzt. Im nächsten Jahr sollen dann die Arbeiten am Bahntunnel und am Flughafenbahnhof beginnen, 2008 folgt dann nach dem Terminplan der Baustart für den Terminal. 2011 soll der Airport seinen Betrieb aufnehmen.

Obwohl die Zufahrt zum Feierort über relativ schmale Straßen erfolgt, erwartet die Flughafengesellschaft, anders als etwa bei der Internationalen Luft- und Raumfahrtausstellung ILA, keinen Stau.

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