zum Hauptinhalt

Berlin: Zur Einsatzbesprechung ins Krankenhaus

Nicht nur, dass die Bereitschaftspolizisten in bequemen Krankenhausbetten schlafen dürfen, sie haben sogar ihre eigenen Köche nach Berlin mitgebracht: Die Bremer haben es gut erwischt. Die schlechte Verpflegung in der Hauptstadt ist bundesweit berüchtigt, deshalb haben die Bremer alles daran gesetzt, sich selbst zu versorgen: Am Dienstag stand Schnitzel mit Gemüse und Bratkartoffeln auf den Speiseplan.

Nicht nur, dass die Bereitschaftspolizisten in bequemen Krankenhausbetten schlafen dürfen, sie haben sogar ihre eigenen Köche nach Berlin mitgebracht: Die Bremer haben es gut erwischt. Die schlechte Verpflegung in der Hauptstadt ist bundesweit berüchtigt, deshalb haben die Bremer alles daran gesetzt, sich selbst zu versorgen: Am Dienstag stand Schnitzel mit Gemüse und Bratkartoffeln auf den Speiseplan. Satt und ausgeschlafen gingen die rund 150 Beamten gestern Nachmittag in ihren ersten Demonstrations-Einsatz.

Deeskalation wie am 1. Mai ist diesmal nicht die Maxime: „Die Berliner Polizei hat die Leitlinie vorgegeben - wir tun alles, um das Demonstrationsrecht zu gewährleisten, aber bei Straftaten wird konsequent eingeschritten“, sagt der 47-jährige Hauptkommissar Walter Jädtke. Und noch ein Eindruck, den er mit zurück nach Hause nehmen wird: „Berlin legt großen Wert auf korrekte Kleidung.“

Derweil machen sich die zumeist 22, 23 Jahre alten Beamten in ihren Zimmern für den Einsatz fertig. Überall liegen Rucksäcke und Sportaschen teils halb geöffnet auf den Betten. Daneben Uniformhosen, T-Shirts und Schuhe. Trotz der vielen Menschen herrscht auf dem langen Klinikflur des still gelegten Teiles im Krankenhaus Moabit Ruhe. Die breiten Türen zu den Krankenzimmern, die jetzt als Schlafräume dienen, sind fast alle geschlossen. Mit den wenigen Patienten treffen die Beamten kaum zusammen: „Höchstens mal mit denen aus der Röntgendiagnostik.“ Die Zugführer warten derweil geduldig, dass die Presse geht und die angekündigte Einsatzbesprechung endlich beginnt.

„Bisschen witzig“, findet Jädtke die Unterkunft: „Wir sind wirklich eine reisende Hundertschaft und machen jeden Castor-Einsatz mit. Aber in einem Krankenhaus wurden wir noch nie untergebracht.“ Die Bremer Bereitschaftspolizei schlief vor einigen Wochen bei einem Einsatz in Leipzig in einem Hotel, wie jetzt ihre Kollegen aus Rheinland-Pfalz im Neuköllner Estrel. Aber sie haben auch schon in Turnhallen oder Containern nächtigen müssen. Die Unterkunft im Moabiter Krankenhauses gehört nach der Einschätzung von Hauptkommissar Walter Jädtke „in den oberen Qualitätsbereich“.

Die Berliner Polizei hat sich offenbar große Mühe gegeben, die über 5000 Kollegen aus allen Teilen der Bundesrepublik ordentlich unterzubringen. Die Polizisten fanden Schlafplätze in verschiedenen Bundeswehr-Kasernen in Berlin und Brandenburg, in der Polizeischule in Charlottenburg und in Reinickendorf sowie in einem Geriatriezentrum in Reinickendorf.

In Moabit lässt die Küchencrew unter der Leitung von Willi Bahn die Beamten nicht mit leerem Magen ziehen. Für die Bremer stand gestern Vormittag schon ein Frühstücksbuffet bereit, das sich durchaus mit dem eines Mittelklassehotel messen könne, sagte Bahn.

Für den Abend stand eine Suppe auf dem Speiseplan. Bahn ist selbst Polizeibeamter, wie alle aus der Küchenmannschaft, und weiß, welche Anstrengungen auf Beamte während ihres stundenlangen Einsatzes wie jetzt beim Bush-Besuch zukommen können: „Dann soll wenigstens das Essen ein Highlight sein.“

Ausgeschlafene und satte Polizisten, das wissen Polizei-Insider, sind bessere Beamte: „Eine schlechte Unterkunft macht aggressiv. Es gehört dann wenig dazu, dass im Einsatz falsch reagiert wird. Aber es hat lange gedauert, bis sich das bis in die Führungsebenen herumgesprochen hat“, sagte Walter Jädtke. weso

NAME

Zur Startseite