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Hessisches Kulturgut: Der Äppelwoi.

© Arne Dedert/picture alliance/dpa

Zur Landtagswahl: Wie gut, dass die Hessen Berlin nicht unterwanderten

Trotz Hessenallee, Hessenwinkel und Äppelwoi vermochten die Hessen die hiesige Vorherrschaft von Döner und Currywurst nicht zu brechen. Eine Glosse.

Den Hessen verdankt Berlin den Tempelhofer Hessenring, die Hessenallee in Westend und die Hessische Straße in Mitte. Ja es gibt sogar in Köpenick einen erstmals 1744 erwähnten Ortsteil namens Hessenwinkel. Hessen ist auch an weiteren Orten im hiesigen Stadtbild präsent, aber anders als die Schwaben standen die Hessen nie im Verdacht, unsere kleine Stadt zu unterwandern.

Und dies, obwohl manchem noch ein in den frühen Achtzigern geprägter Schreckensruf in den Ohren klingt: „Erbarmen, zu spät – die Hesse komme.“ Verbunden war er mit einer deutschlandweiten Vision kultureller Okkupation: David Bowie? Von wegen. Der Mann der Stunde heißt Heinz Schenk, und „weil Breakdance zu gefährlich ist, gibt’s Electric-Bembel und Gummitwist.“ Im Ruhrgebiet kaut man nun „Hartekuche statt Pommes frites“, der Hamburger Fischmarkt stinkt nach Handkäs und selbst auf dem Oktoberfest wird nur noch Äppelwoi ausgeschenkt. Und wir hier an der Spree? „Die ganze West-Berliner Scene gibt sich Kraut und Rippchen hin.“

Ein furchtbarer Gedanke, gerade an einem Wahltag wie diesem. Refraingerecht aufbereitet wurde er durch die hessische Rockband Rodgau Monotones, die so einen ihrer größten Hits landeten. Doch die hiesige Vorherrschaft von Döner und Currywurst vermochten sie nicht zu brechen.

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