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Berlin: Zurück zu Adam und Eva

Schloss Neuhausen wird von einem Paar saniert

Zu viel Alkohol führt nicht nur zum Tod, sondern auch zum Teufel. Dieses Schreckensbild malten die Eigentümer von Schloss Neuhausen schon vor mehr als 400 Jahren an die Wände ihrer Kapelle – für ihre Gäste und Untertanen. Die Geschichte vom „verlorenen Sohn“ hat die Wirren der Zeit ebenso überstanden wie die Darstellung von der Heimkehr des Sohnes, von Adam und einer üppigen Eva. Die Bilder sind der größte Schatz im noch nicht vollständig renovierten Schloss. Sie wurden im Laufe der Jahrhunderte mehrfach erneuert, übertüncht, retuschiert und restauriert, zuletzt 2003 durch die neuen Besitzer Hannelore und Richard-Albrecht Küsell.

Sie erwarben das Schloss „spontan und ohne große Plan“, wie das aus Dresden stammende und zu DDR-Zeiten in den Westen ausgewanderte Ehepaar heute sagt. „Wir waren wohl ein bisschen verrückt. Denn niemand konnte ahnen, welche Arbeit und welche Sorgen da auf uns zukommen würden“, sagt Richard-Albrecht Küsell.

Anfangs träumte das Paar von einem großen Hotel. Schließlich liegt Neuhausen fast genau auf der Mitte zwischen Hamburg und Berlin, jedoch abseits der wichtigsten touristischen Routen. Deshalb hielten sich die Banken mit großzügigen Krediten zurück. So entstand zunächst im ehemaligen Pferdestall im Gutshof ein kleines Landhotel, das heute von einer Wellness-Akademie genutzt wird. Im Haupthaus geht der Bau weiterer Ferienwohnungen nur schrittweise und mit viel Eigenleistung voran.

Der Keller mit seinem Kreuzrippengewölbe bietet sich für Familienfeiern und andere Veranstaltungen an. Er ist wirklich beeindruckend, doch ein anderer Ort läuft ihm in punkto Schönheit den Rang ab: die Kapelle. Sie hat selbst die Nutzung als Futterküche zu Zeiten der LPG überstanden. Nicht zuletzt für die Rettung dieses Schmuckstückes erhielt das Ehepaar Küsell 2004 den Brandenburger Denkmalpflegepreis. Ste.

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