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© Mike Wolff

Zwangsversteigerung abgesagt: Zukunft des Tempodroms weiter unsicher

Die für Mittwoch angesetzte Versteigerung des Tempodroms beim Amtsgericht wurde kurzfristig abgesagt. Gründe für die Entscheidung sind noch nicht bekannt.

Das Berliner Tempodrom wird vorerst nicht zwangsversteigert. Die für Mittwochvormittag im Amtsgericht Tempelhof-Kreuzberg geplante Zwangsversteigerung sei zurückgenommen worden, sagte am Montag der Sprecher des Kammergerichts, Ulrich Wimmer. Über Gründe der Absage wurden keine näheren Angaben gemacht. Durch die Zwangsversteigerung wollte sich die Landesbank Berlin einen Teil des Millionenbetrages zurückholen, die sie den Betreibern beim Bau geliehen hatte. Genaue Summen sind nicht bekannt.

Hintergrund der ursprünglich geplanten Zwangsversteigerung waren die gescheiterten Verkaufsverhandlungen für den 2001 eröffneten Komplex am Anhalter Bahnhof. Das Land Berlin bürgt Medienberichten zufolge für Baukosten in Höhe von 12,7 Millionen Euro. Experten rechnen demnach damit, dass ein großer Teil dieser Bürgschaft fällig wird. Der Verkehrswert des Gebäudes soll inzwischen nur noch bei 3,17 Millionen Euro liegen.

Wegen explodierender Baukosten, die sich auf rund 33 Millionen Euro verdoppelten, hatte das Tempodrom für einen politischen Skandal gesorgt. Der ehemalige Bausenator und Förderer des Projekts Peter Strieder (SPD) trat deshalb 2004 zurück. Ein Untersuchungsausschuss des Abgeordnetenhauses versuchte, die Affäre aufzuklären. Ungeachtet dessen läuft das Veranstaltungsgeschäft erfolgreich und soll kostendeckend arbeiten. Der Betreiber „Treugast“ holte 2009 nach Informationen des Tagesspiegel rund 300 000 Besucher ins Haus. Tsp/ddp

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