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Berlin: Zwei Freunde – ein Ziel

Alfred Biolek und Tim Fischer bitten zur Kasse: „Songs against Aids“ am kommenden Montag im Tipi

Fünfzehn Minuten müssen reichen. Mehr ist nicht drin im übervollen Ablaufplan für die Künstler des Abends. Nicht für Max Raabe, nicht für Dominique Horwitz, auch nicht für Katja Ebstein oder Marianne Rosenberg. Nur bei Udo Lindenberg ist noch nicht ausgemacht, wie lange er singen wird. Er steht ganz am Schluss der Liste, Ende offen. „Donnerwetter“, sagt Alfred Biolek. „Es wollten alle dabei sein“, erklärt Tim Fischer. Zum zweiten Mal haben die beiden einen Benefizabend für ein AidsHospiz in Simbabwe organisiert, Biolek wird den Abend unter dem Titel „Songs against Aids“ am kommenden Montag im Tipi auch moderieren.

Da haben sich zwei Freunde für eine Sache zusammengetan, die sie aus unterschiedlichen Gründen bewegt. Der Chansonnier, weil er viele Freunde durch die Immunschwächekrankheit verloren hat und die Vorstellung unerträglich findet, dass in Afrika die Menschen vor allem deshalb sterben, weil die Medikamente unbezahlbar sind. Der Talkmaster, weil er nach seinem Abschied von „Boulevard Bio“ als Uno-Sonderbotschafter gegen die Ausbreitung der Seuche kämpft. „Songs against Aids“ sammelt Geld für ein Sterbehospiz. Bei der ersten Auflage des Abends vor zwei Jahren kamen 112800 Euro zusammen, „viel Geld“, sagt Biolek, „wenn man bedenkt, dass die meisten Menschen mit weniger als einem Euro pro Tag auskommen müssen.“

Fischer und Biolek kennen sich seit Jahren. Die Freundschaft festigte sich – wie sollte es anders sein – beim Kochen, als Tim Fischer bei „Alfredissimo“ eine Buttermilchsuppe bereitete, „nach dem Rezept von Marlene Dietrich“ (Fischer). Biolek ist jetzt immer öfter in Berlin zu sehen. „Das liegt aber auch daran, dass ich hier mehr Dinge mache, die in der Öffentlichkeit auffallen.“ Benefizgalas moderieren, zum Beispiel. 25000 Euro kostet es normalerweise, wenn man Bio für einen Abend verpflichten möchte – eine Summe, die er für das Uno-Projekt spendet.

Am kommenden Montag verzichtet er wie alle anderen Teilnehmer jedoch selbstredend auf sein Honorar. Und auch die Reisekosten, die sonst große Teile der Einnahmen des Abends auffressen, sind diesmal niedrig. Schließlich kommt die Mehrheit der Sänger, Tänzer oder Kabarettisten aus Berlin. „Da können wir sicher sein, dass möglichst viel für das Hospiz übrig bleibt“, sagt Fischer. Fürs Geld gibt es ein langes Programm. Udo Lindenbergs Auftritt ist für 0.15 Uhr angekündigt. oew

Songs against Aids, 15. Dezember, 20.30 Uhr im Tipi. Es gibt noch Karten zu 60 oder 80 Euro unter der Telefonnummer (0180) 3279358 oder direkt an der Kartenkasse des Tipi am Kanzleramt.

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