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Berlin: Zwei Verletzte noch in Lebensgefahr Mercedes-Fahrerin des Busunglücks ist Polizistin

Die Fahrerin des Unfallautos, das am Sonntag zu dem schweren Busunglück beigetragen haben soll, ist Polizistin. Sprecher der Behörden in Berlin und Brandenburg wollten sich gestern zu den Informationen aus Polizeikreisen am Dienstag nicht äußern.

Die Fahrerin des Unfallautos, das am Sonntag zu dem schweren Busunglück beigetragen haben soll, ist Polizistin. Sprecher der Behörden in Berlin und Brandenburg wollten sich gestern zu den Informationen aus Polizeikreisen am Dienstag nicht äußern. Gegen die Frau, die in Neukölln leben soll, ermittelt die Staatsanwaltschaft Potsdam wegen fahrlässiger Tötung. Sie war nicht Halterin des roten Unfall-Mercedes. Die 37-Jährige sei noch nicht vernehmbar, hieß es. Ein weiterer Insasse des Wagens wurde leicht verletzt, der Beifahrer überlebte unverletzt. Dem Vernehmen nach sollen die beiden berichtet haben, das der Mercedes in Schleudern geraten sei. Ein polnischer Reisebus war am Sonntag auf der Autobahn am Schönefelder Kreuz mit dem Mercedes kollidiert und bei einem Ausweichmanöver gegen eine Brücke geprallt: Bis Dienstagnacht konnten nur sieben der 13 Toten identifiziert werden. Wegen der Schwere der Verletzungen werde man bei den verbliebenen sechs Opfern eine DNS-Analyse vornehmen, teilte die Staatsanwaltschaft mit. Bei dem Unfall waren außerdem 38 Menschen verletzt worden, die meisten konnten die Kliniken in Brandenburg, Berlin und Sachsen verlassen. Zwei Schwerstverletzte schweben noch in Lebensgefahr.

Noch ist unklar, warum die 37-jährige Polizistin die Kontrolle über das Auto verlor und dabei offenbar gegen den Bus stieß: Denkbar wären sowohl überhöhte Geschwindigkeit bei feuchtem Wetter als auch ein technischer Defekt. Unfallhergang und Schuldfrage werden „auf Hochtouren“ ermittelt. Angaben zu fehlenden oder nicht benutzten Anschnallgurten im Bus und zu deren Auswirkungen werde man erst machen, wenn ein Gutachten der technischen Prüfungsstelle Dekra vorläge, sagte der Sprecher der Potsdamer Staatsanwaltschaft, Ralf Roggenbuck. Unbestätigten Angaben zufolge soll der polnische Bus nur teilweise mit Sicherheitsgurten ausgerüstet gewesen sein. Auch die Staatsanwaltschaft im polnischen Stettin ermittelt. „Wir arbeiten mit den polnischen Kollegen zusammen“, erklärte Roggenbuck. Er erwarte ein baldiges Rechtshilfeersuchen des Nachbarlandes.

In dem Reisebus saßen Mitarbeiter des Forstamtes aus Zlocieniec im polnischen Westpommern, deren Familien und zwei Busfahrer. Sie waren auf dem Rückweg aus dem Urlaub in Spanien. Die meisten Angehörigen, die am Montag in Begleitung von polnischen Psychologen und Geistlichen nach Brandenburg gereist waren, sind wieder in der Heimat. Am Dienstagabend war in Zlocieniec ein Trauergottesdienst geplant.hah

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