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Leere im Berliner Hauptbahnhof. Nur 30 Prozent der ICE fahren.

© Christoph Soeder/dpa

Zweiter Tag des Lokführer-Streiks: Deutsche Bahn will ab Mittwoch weitgehend normal fahren

Auch am zweiten Tag des GDL-Streiks fuhren nur wenige Züge, Chaos blieb aber aus. Am Mittwoch will die Bahn weitgehend nach Plan fahren.

Die Deutsche Bahn will ab Mittwoch wieder weitgehend nach Plan fahren. Dies kündigte das Unternehmen am Dienstag an. Die GDL hatte den Streik bis Mittwoch früh um 2 Uhr befristet. Am Dienstag lief der Verkehr weitgehend ruhig, teilte die Bahn weiter mit, der Notfahrplan habe stabil funktioniert. Sechs S-Bahn-Linien, darunter die beiden Ringbahnlinien, fielen komplett aus. Auf den anderen Linien gab es einen 20-Minuten-Takt. Die DB fuhr bundesweit am Dienstag rund 30 Prozent aller Züge im Fernverkehr, etwas mehr als am Montag. Im Regionalverkehr gab es wieder ein "verlässliches Grundangebot" von etwa 40 Prozent, teilte die DB mit. Die beiden RE-Linien 2 und 4 fuhren ohnehin nach Plan, sie werden von dem privaten Unternehmen Odeg betrieben. Die schlechte Nachricht: Es droht schon der nächste Streik durch die ebenso kleine wie unerbittliche Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer

Die BVG teilte am mit, dass auch am Dienstag Busse und Straßenbahnen zwar voller als sonst, aber nicht überfüllt gewesen seien. Bei der U-Bahn seien nur wenig mehr Fahrgäste gezählt worden. Erleichtert wird die Situation durch die Auswirkungen der Corona-Pandemie - derzeit sind nur 70 Prozent der Fahrgäste in Berlin unterwegs im Vergleich zu 2019. Es ist also mehr Platz. 

Der Ausstand im Personenverkehr hatte bundesweit am Montag um 2 Uhr begonnen. Schon seit Samstagnachmittag bestreikt die Gewerkschaft den Güterverkehr. Nicht bestreikt werden Konkurrenten der Deutschen Bahn. Bei der S-Bahn fahren die Linien S1, S2, S25, S3, S46, S5, S7, S8, S85 und die S9 im 20-Minuten-Takt. Teilweise gibt es veränderte Start- und Endhaltestellen. 

Die S26, die Ringbahnen S41 und S42, die S45, S47 und die S75 fallen aus.

Im Berliner Regionalverkehr wird für wichtige Linien ein Ersatzverkehr mit Bussen oder Zügen angeboten. Für die Linien FEX, RB10/14, RB13, RB20, RB21, RB22, RB31, RB49, RB55 und RE/RB66 gibt es keinen Ersatzfahrplan. 

Im Regional- und S-Bahnverkehr fuhren bundesweit rund 40 Prozent der Züge verkehren. Hier gibt es jedoch ein starkes regionales Gefälle. Während in den Streikschwerpunkten wie der Region Südost (Sachsen, Sachsen-Anhalt, Thüringen) nur 10 bis 15 Prozent der Züge fahren werden, kann beispielsweise bei der S-Bahn München etwa jeder zweite Zug angeboten werden.

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Die GDL hat ihren Schwerpunkt im Osten Deutschlands, dies zeigt sich im Streik. Nach Angaben der Bahn werden bundesweit 30 Prozent der ICE/IC fahren. Im Regional- und S-Bahnverkehr sind es 40 Prozent. Hier gebe es jedoch ein starkes regionales Gefälle. Während in den Streikschwerpunkten wie der Region Südost (Sachsen, Sachsen-Anhalt, Thüringen) nur 10 bis 15 Prozent der Züge fahren, sind es beispielsweise bei der S-Bahn München 50 Prozent. 

Die GDL-Mitglieder streiken für höhere Gehälter und bessere Arbeitsbedingungen. Unter anderem verlangen sie eine Corona-Prämie von 600 Euro und 3,2 Prozent mehr Geld in zwei Stufen. Die Bahn hatte am Sonntag angeboten, zusätzlich über eine Corona-Prämie für die Beschäftigten zu verhandeln. Dies hatte die Gewerkschaft abgelehnt. 

Die Härte der GDL begründet sich im Kampf um neue Mitglieder: Wenn es der GDL gelingt, eine Tariferhöhung für das Jahr 2021 durchzusetzen, würde sie damit von der weitaus größeren Konkurrenzgewerkschaft EVG Mitglieder abwerben. Die EVG hatte im Mai 2020 eine Nullrunde für 2021 akzeptiert und wird deshalb von GDL-Chef Weselsky als "Hausgewerkschaft der Bahn" diffamiert. 

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