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Berlin: Zwiespältige Feier

Wie feiert ein Behandlungszentrum für Folteropfer seinen zehnten Geburtstag? Am besten überhaupt nicht, sagte Moderatorin und Unterstützerin Sabine Christiansen am Mittwochabend in der Wandelhalle der Gemäldegalerie am Kulturforum.

Wie feiert ein Behandlungszentrum für Folteropfer seinen zehnten Geburtstag? Am besten überhaupt nicht, sagte Moderatorin und Unterstützerin Sabine Christiansen am Mittwochabend in der Wandelhalle der Gemäldegalerie am Kulturforum. So lauteten viele Wünsche am Jubiläumstag des 1992 von einer Berliner Ärzteinitiative gegründete Zentrums: Es möge keine Regimes mehr geben, die Minderheiten oder Andersdenkende verfolgen und quälen. Aber vorerst sei der Zustand der Welt so, dass Deutschland noch viel mehr solcher Zentren brauche, sagte Jan Philipp Reemtsma vom Hamburger Institut für Sozialforschung. Mit dessen Festvortrag und vielen Grußworten feierte sich das Behandlungszentrum mit dem angemessenen Ernst. Aber am Ende bat Leiter Christian Pross dann doch zum Empfang – beschwingt von der Zukunftsmusik, die Kunsttherapeuten mit einem traumatisierten Kurden aufgeführt hatten. So konnten Jubiläumsgäste wie Grünen-Chefin Claudia Roth, DRK-Vizepräsidentin Soscha Gräfin zu Eulenburg, Ex-Botschafter Thomas Borer und IHK-Präsident Werner Gegenbauer zur Lobby-Arbeit ins Foyer der Gemäldegalerie schreiten. Wie sagte doch Sabine Christiansen? Mehr Aufmerksamkeit für die Opfer – das kann auch ein Scheck fürs Behandlungszentrum sein. -ry

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