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Abhängen. Einer der nächsten Weltraum-Touristen darf ins freie All aussteigen.

© Reuters

Als Höhepunkt ein Ausstieg ins freie All: Jetzt braucht Russland noch dringender die Weltraumtouristen

Die russische Weltraumagentur Roskosmos hat die Nasa als Kunden verloren. Deshalb lockt sie nun betuchte Kunden mit einem Abenteuer.

Wer als Tourist schon überall war, dem bleibt nur das All. Aber auch da waren inzwischen schon ein paar Betuchte - doch der letzte von ihnen vor mehr als zehn Jahren. 

Die russische Weltraumagentur Roskosmos nimmt nun ihre Flüge für Weltraumtouristen zur internationalen Raumstation ISS wieder auf und macht die Offerte noch attraktiver. In zwei Jahren wird ein Ausstieg ins freie Weltall angeboten, zusammen mit einem professionellen Kosmonauten. Kostenpunkt: umgerechnet rund 33 Millionen Euro.

Die Plätze in der Kapsel sind frei geworden, weil der russischen Kosmosagentur ein entscheidender Kunde abhanden gekommen ist: die Nasa-Astronauten. Jahrelang gab es für sie nur einen Weg, auf die internationale Raumstation ISS zu gelangen. Die Nasa musste Plätze auf den russischen Sojus-Raumschiffen kaufen. 

Seit Mai jedoch gibt es ein sehr viel günstigeres Transportangebot. Von Cape Canaveral starteten nach neunjähriger Pause wieder Trägerraketen mit bemannten Raumschiffen. Der Milliardär Elon Musk hat mit dem Angebot seines Unternehmens SpaceX Roskosmos ausgestochen.

Sieben Amateure waren bereits im All

Das war schon länger abzusehen, und so hat sich die russische Kosmosagentur vorbereitet. Mit Weltraumtouristen hat sie Erfahrung. Zwischen 2001 und 2009 brachte Roskosmos sieben zahlungskräftige Amateure auf eine Umlaufbahn. Als erster flog der Amerikaner Dennis Tito. Der gelangte für rund 20 Millionen auf eine Umlaufbahn und durfte für sein vieles Geld ein wenig herumfotografieren und filmen. 

Zwangsläufig blieb das Reiseprogramm der Touristen auch bei den weiteren Flügen überschaubar. Einer der Kunden durfte wenigstens Kristalle züchten. 

Großes Aufsehen erregte , als die Sopranistin Sarah Brightman eine Reise buchte. Ihr Raumanzug und der Sitz für die Sojus-Kapsel waren schon fertig, im letzten Moment sagte sie jedoch ab. Es hieß, aus familiären Gründen. Doch böse Zungen behaupten, ein Sponsor sei abgesprungen.

Für die neuen Gäste hat Roskosmos die Sojus-Kapseln umgebaut und das Kopplungssystem an die Orbitalstation vervollkommnet. Da nun kein Co-Pilot mehr mitfliegt, muss der Kommandant alles allein machen. 

Die Touristen erhalten keinerlei Ausbildung. Die Modifizierungen waren kein größeres Problem. Schon der Grundgedanke der sowjetischen Raumfahrt war es, dass so viel wie möglich aus dem Flugleitzentrum auf der Erde gesteuert werden kann. Nach Interessenten für die Flüge sucht nun das Unternehmen Space Adventures, mit dem Roskosmos schon von Beginn im Weltraumtourismus zusammenarbeitet.

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