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Attacken und ausländerfeindliche Parolen: Maskierte Männer dringen in ein von Flüchtlingen bewohntes Haus in Sachsen ein
Wegen Körperverletzung, Beleidigung und Hausfriedensbruch ermittelt nach einem Überfall in Sachsen der Staatsschutz. Einen ersten Tatverdächtigen konnte die Polizei mittlerweile identifizieren.
Stand:
Im sächsischen Sebnitz im Erzgebirge sind vier teilweise maskierte Unbekannte in ein von Flüchtlingen bewohntes Haus eingedrungen und haben mehrere Bewohner attackiert.
Wie die Polizei in Dresden am Sonntag mitteilte, riefen sie bei der Tat vom Samstagabend ausländerfeindliche Parolen. Die Angreifer flüchteten, als Anwohner hinzukamen.
Laut Polizei betrat die Gruppe das Gebäude durch eine Hintertür, anschließend schlugen zwei Verdächtige nach einem 18-jährigen Bewohner und drückten ihn gegen eine Wand. Außerdem bewarfen sie den Jugendlichen und einen 16-jährigen weiteren Bewohner mit Gegenständen. Der 18-Jährige erlitt Verletzungen, die vor Ort ambulant versorgt werden mussten. Der 16-Jährige blieb unverletzt.
20-Jähriger ist erster Tatverdächtiger
Nach dem mutmaßlich rassistisch motivierten Überfall hat die Polizei einen ersten Tatverdächtigen ermittelt. Es handle sich um einen 20-Jährigen aus der Gemeinde im Erzgebirge, teilten die Beamten am Montag in Dresden mit.
Laut Polizei geriet der Beschuldigte „aufgrund einer markanten Personenbeschreibung sowie eines Videos der Tat“ vom Samstagabend ins Visier der Ermittler. Am Sonntag wurde deshalb seine Wohnung in Sebnitz durchsucht. Nach Erkenntnissen der Polizei waren der 20-jährige Deutsche und ein weiterer Komplize maskiert in das Haus eingedrungen, während sich zwei weitere Männer vor dem Gebäude aufhielten. Deren Tatbeteiligung werde noch geprüft, hieß es.
Bei den laufenden Ermittlungen stellte sich inzwischen nach Polizeiangaben auch heraus, dass die in dem Haus attackierten Jugendlichen bereits drei Stunden vor dem Angriff von zwei Unbekannten auf einer Straße in Sebnitz rassistisch beleidigt worden waren. Ob ein Zusammenhang bestehe, werde geprüft. Auch wegen dieses Vorfalls werde wegen Volksverhetzung ermittelt. (AFP)
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