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Sereschk. Reis mit Berberitzen und Mandeln, dazu gekochtes Hähnchen mit Kurkuma und ein kleiner Salat

© Björn Rosen

Berliner Imbisse im Test: Karun Bistro

Hähnchen mit Berberitzen-Reis: Irans Küche ist in Deutschland eher ein Geheimtipp. Doch das "Karun" gibt es in Charlottenburg gleich doppelt.

Nach „1001 Nacht“ sieht es erst mal nicht aus im „Karun“. Die Wände des Imbisslokals an der Kantstraße sind in einem Ton zwischen Senfgelb und Orange gestrichen. Dabei gibt es hier keine holländischen Fritten, sondern arabische und persische Spezialitäten. Karun, das weiß das Internet, ist der mit seinen 720 Kilometern längste und einzige schiffbare Fluss des Iran. Er entspringt im Zagrosgebirge und mündet in den Persischen Golf.

Irans Küche ist in Deutschland ja eher ein Geheimtipp. Doch das „Karun“ hat schon expandiert. Das Stammhaus befindet sich in der Pestalozzistraße. Nur ein paar Ecken weiter, in Berlins veritabler Chinatown, liegt das zweite „Karun“, um das es hier gehen soll. An sonnigen Tagen sitzt es sich da sehr angenehm draußen auf dem Bürgersteig.

Ein Blick in die Speisekarte. Sie ist übrigens in derselben Farbe wie die Wand gehalten! Die arabischen Klassiker, allem voran Schawarma oder Falafel im Brot (je vier Euro), sind ideal zum Mitnehmen, für die persischen setzt man sich besser.

Die Kombination aus Süßem und Saurem ist typisch persisch

Theoretisch gilt Selbstbedienung, so steht es groß auf der Karte. Ein Kunde gibt seine Bestellung vorne an der Kühltheke ab; direkt dahinter befindet sich die offene Küche. Aber gerade ist wenig los, der Mittag soeben vorbei, und ein Mitarbeiter kommt an den Tisch. Als Appetithappen serviert er einen kleinen Teller mit Hummus, pürierten Kichererbsen und warmem Fladenbrot. Ein „Gruß aus der Küche“! Nicht schlecht für einen Imbiss.

Die Hauptspeise folgt auf einem üppig gefüllten Teller. Sereschk heißt dieses Gericht, Reis mit Berberitzen und Mandeln, dazu gekochtes Hähnchen mit Kurkuma sowie ein kleiner Salat. Berberitzen sind die roten Beeren der gleichnamigen Pflanze, sie verleihen dem Essen eine säuerliche Note. Die Kombination aus Süßem und Saurem ist typisch persisch. Alternativ gibt’s den Reis mit Sauerkirschen, Linsen oder mit Dill und Bohnen. Alles macht einen frischen Eindruck, schmeckt und kostet bloß acht Euro.

Ebenfalls ein empfehlenswertes Hauptgericht: Gheyme, der iranische Eintopf schlechthin, mit gelben Linsen, getrockneter Limone und frittierten Kartoffeln (neun Euro). Als der Kellner dazu das Glas mit dem Orangen-Karotten-Saft – die stilechte persische Getränkebegleitung – auf den Tisch stellt, ergibt auch die Farbe der Wände plötzlich Sinn.

Adresse  Kantstraße 36, Charlottenburg

Im Netz  karun-bistro.de, Bestellung nach Hause ist möglich

Geöffnet  Täglich 11 bis 23 Uhr

Interessanter Nachbar  Lon-Men’s Noodle House

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