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Handy verloren? Seit dem Urlaub kann unser Autor sein Gerät nicht mehr orten.

© imago/Westend61

Die Sparkolumne: Anschluss gesucht

„Der Teilnehmer ist zurzeit nicht zu erreichen“: Wie ich mir ein neues Handy besorgen musste.

Von Andreas Austilat

Leider gehen mein Handy und ich seit dem Urlaub getrennte Wege. „Der Teilnehmer ist zurzeit nicht zu erreichen“, log mir der verschwundene Apparat noch vor, als ich ihn anrief. Das Gleiche galt für jeden Versuch, das Gerät zu orten.

Ich ließ mich sperren. „Ach“, sagte die verständnisvolle Mitarbeiterin, das sei ja wirklich Pech. Zumal ich frühestens in zwei Monaten ein neues Handy bekommen würde, so lange liefe der Vertrag noch. Es gebe da allerdings eine Möglichkeit, raunte sie mir im Verschwörerton zu: „Sie kündigen, dann meldet sich die Kundenrückgewinnung bei Ihnen. Vielleicht können Sie sogar noch etwas sparen.“

Sparen? Ich war interessiert. Wieder daheim, drohte ich mit Kündigung.

„Warum wollen Sie kündigen?“

„Sie müssen schon wirklich kündigen, schriftlich, per Brief.“ Wollte ich eigentlich nicht, aber schön. Ich rief noch mal an. „Wo genau müsste ich denn die Kündigung hinschicken?“, fragte ich. „Warum wollen Sie kündigen?“, kam die Gegenfrage, „warten Sie, ich mache Ihnen ein Angebot.“

Wir sprachen 40 Minuten lang. Währenddesssen lernte ich, wie dumm ich gewesen bin, weil ich schon seit 20 Jahren einen alten Fernsehkabelvertrag habe. Ich meinte sogar, ein unterdrücktes Lachen zu hören.

Am Ende sollte ich alles neu bekommen: Fernsehen, Festnetz, Internet und Mobiltelefon. Über mich ergoss sich eine Flut von mindestens fünf Rabatten. Das Fernsehen würde das Internet begünstigen, Festnetz einen Mobilrabatt einbringen – oder so ähnlich.

Jedenfalls setzte sich meine künftige Rechnung aus diversen Teilbeträgen zusammen, alle miteinander günstiger als das, was ich vorher hatte. Zwölf Monate lang. Oder sogar 24. „Und danach?“, fragte ich erschöpft. „Führen Sie mit mir oder einem meiner Kollegen ein Gespräch wie dieses.“ Mein Gesprächspartner spürte mein Zögern und versprach, ich würde das alles noch einmal schriftlich bekommen. Per SMS, Mail und Post.

Es hakt an der Kommunikation

Zwei Tage später hatte ich noch keine Nachricht. Ich rief an, nirgends fand sich eine Spur meines 40-Minuten-Gesprächs. Drei Tage später wartete ich immer noch auf ein Signal. „Sie müssen verstehen, Internet, Telefon, Fernsehen sind ja unterschiedliche Betriebsteile“, erklärte man mir. Die wüssten nicht alles voneinander. Seltsam für ein Kommunikationsunternehmen.

Nach einem weiteren Tag war noch keine komplette Rechnung eingetroffen, dafür kam ein neues Handy, mit dem man viel Freude wünschte. Was ich für alles zusammen bezahlen würde, stand da nicht. Auf Nachfrage riet man mir zur Geduld. Aber ich würde künftig ganz gewiss sparen.

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