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Der Schauspieler Jan Fedder bei Dreharbeiten zu "Der Hafenpastor". Er starb im Alter von 64 Jahren in Hamburg.

© Angelika Warmuth/dpa

Jan Fedder ist tot  : Schauspieler stirbt im Alter von 64 Jahren

Die TV-Vorabendserie „Großstadtrevier“ hatte ihn bekanntgemacht: Nun ist der Schauspieler Jan Fedder („Großstadtrevier“) im Alter von 64 Jahren gestorben.

Seit 1992 war er in dem ARD-Dauerbrenner „Großstadtrevier“ als Hamburger Polizist Dirk Matthies zu sehen. Jetzt ist der Schauspieler Jan Fedder tot. „Um 18.47 ist der Hamburger Ehrenkommissar Jan Fedder tot in seiner Wohnung gefunden worden“, teilte ein Polizeisprecher der Deutschen Presse-Agentur am Montag mit. Zuerst hatte die „Bild“-Zeitung darüber berichtet.

Laut „Bild“-Zeitung erlag Fedder einem Krebsleiden, er habe lange unter einer Vorstufe eines Mundhöhlenkarzinoms gelitten. 2016 erlitt er zudem bei einem Sturz mehrere Knochenbrüche. Nach Angaben des NDR zog er sich in den vergangenen Jahren vorübergehend aus der Öffentlichkeit zurück. Eine Polizeisprecherin sagte der „Bild“-Zeitung: „Es gab einen Einsatz in der Wohnung von Jan Fedder.“

Jan Fedder ist tot - seiner erste große Rolle hatte er in „Das Boot“

Fedder war ein Kerl mit Kanten und auf Konventionen pfeifend, ein Raubein mit Charme. Vor allem einer, der sich nicht verbiegen ließ und sagte, was er dachte. Gleich mehrfach wurde Fedder von der Polizei zum Ehrenkommissar ernannt. Auf der Reeperbahn steht er als Wachsfigur im „Panoptikum“.

Der gebürtige Hamburger nahm bereits als Kind Schauspielunterricht und stand schon als Teenager das erste Mal auf einer Bühne und vor der Kamera. Der auf St. Pauli aufgewachsene Sohn eines Kneipenbesitzers war ein waschechter Hamburger Jung. Er galt als Volksschauspieler - und das „mit Fug und Recht“, wie Fedder einmal selbst sagte.

Seine erste große Rolle hatte Fedder auf der Leinwand: In Wolfgang Petersens Klassiker „Das Boot“ (1981) spielte er Bootsmaat Pilgrim.

Ausflüge ins Kino unternahm Fedder später selten, das Fernsehen wurde zu seinem Metier. Auch für vier Siegfried-Lenz-Verfilmungen stand er vor der Kamera - für seine Darstellung in „Der Mann im Strom“ erhielt er 2006 den Deutschen Fernsehpreis. 2009 spielte er in Fatih Akins Komödie Soul Kitchen mit. Fedder war auch als Synchronsprecher tätig.

Als Schauspieler hatte Jan Feder eine unverwechselbare Stimme und Akzent

In mehr als 400 Produktionen war er mit von der Partie und machte mit unverwechselbarer Stimme und Akzent norddeutsche Charaktere zu seinem Markenzeichen. Die NDR-Serie „Neues aus Büttenwarder“ mit Fedder als Bauer Brakelmann und Peter Heinrich Brix als dessen Kumpel „Adsche“ wurde vor allem im Norden Kult.

Angesiedelt ist das fiktive Dorf Büttenwarder in Schleswig-Holstein, wo Fedder im Kreis Steinburg auch einen Bauernhof bewohnte. Für Peter Heinrich Brix, Kollege und „Büttenwarder“-Bauernkumpel „Adsche“, war Fedder ein „Gesamtkunstwerk“. „Ich denke, man sollte ihn so nehmen wie er ist - und das ist 'ne ganze Menge“, hatte Brix über ihn gesagt. Produzent Markus Trebitsch nannte ihn mal „die größte Symbiose aus einer ziemlich großen Klappe und einem großen Herzen“. Und Drehbuchautor Norbert Eberlein betonte, Fedder habe „dieses Hauptdarsteller-Gen“. „Wenn er in einer Szene drin ist, ist es eine Fedder-Szene.“

NDR-Intendant Lutz Marmor sagte zum Tod von Fedder: „Ich bin traurig. Jan Fedder war ein Norddeutscher durch und durch: ehrlich, echt, direkt, manchmal raubeinig, aber im Kern herzlich. Ein echter Volksschauspieler.“

Fedder habe „verschmitzte Typen“ genauso überzeugend verkörpert wie melancholische und wortkarge Menschen. NDR habe Jan Fedder viel zu verdanken. „Die Zuschauerinnen und Zuschauer haben ihn geliebt“, sagte Marmor. „Der Tod dieses einzigartigen Schauspielers hinterlässt eine große Lücke. Mein Mitgefühl gilt vor allem seiner Frau." (Tsp, dpa, AFP)

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